Wir werden vom Wind geweckt, der um die Häuser pfeift. Der Wetterbericht hatte wohl recht mit seiner Vorhersage von Wind und Regen.
Bei Nieselregen fahren wir zum Kloster Lluc. Ein mitten in den Bergen gelegener Wallfahrtsort, der dank seiner Übernachtungsmöglichkeiten vor allem bei Wanderern beliebt ist. Basilika, Innenhöfe und Gärten laden zum Verweilen ein.
Wir fahren weiter nach Sa Calobra. Eine kleine Bucht an der Nordküste, die wohl vor allem durch die dort hinführende Serpentinen Straße bekannt sein dürfte. Die Bucht liegt schön in die Berglandschaft eingebettet. Bei dem grauen Wetter sind allerdings kaum Menschen unterwegs. Vereinzelt treffen wir andere in bunte Regenjacken eingepackte Menschen. Die Einheimischen nutzen den Tag und rüsten sich für den Sommer. Wasserleitungen werden geprüft, Wege sauber gemacht, Parkautomaten angebracht. Man mag sich gar nicht ausmalen wie voll die kleine Bucht sein kann, wenn im Sommer Reisebusse weise die Touristen anreisen.
Ein paar hundert Meter entfernt ist der Eingang zu der Torrent de Pareis. Die Schlucht wirkt beeindruckend. Aber vielmehr noch das Spiel der tosenden Wellen am schmalen Strand. Manch einer der Touristen holt sich nasse Füße, weil er zu weit vor zur Brandung läuft. Die Stimmung ist faszinierend. Man fühlt sich sehr klein im Vergleich zu den Urgewalten der Natur.
Die Nachbarbucht Cala Tuent zeigt sich dagegen eher ruhiger. Einsam. Etwas trist. Aber dennoch schön.
Nachmittags kommt dann vereinzelt die Sonne durch die Wolken. Wir entschließen uns am Rückweg noch in Fornalutx zu halten. Das kleine Bergdorf hat schon die ein oder andere Auszeichnung für seine Schönheit erhalten.
Die Gassen sind fein rausgeputzt. Die Häuschen liegen am Berg eingebettet, aus rötlichem Naturstein gemauert. Viele Pflanzen zieren die Hauseingänge. Auf den Feldern und in den Gärten steht ein Orangenbaum am anderen. Die Früchte leuchten orange in der Sonne. Der Wind pfeift noch etwas durch die Gassen, sonst ist es ruhig. Zum Abschluß gibt’s noch ein leckeres Eis.
Am frühen Abend sind wir zurück in Port Soller. Wir nutzen die letzten Sonnenstrahlen des Tages und bummeln an der Bucht den Hafen entlang. Über Treppen gelangen wir noch zu einem Aussichtspunkt etwas oberhalb und schauen von dort der Sonne beim Untergehen zu. Der Tag neigt sich zu Ende. Das immergleiche Rauschen der Brandung bleibt.
Wir lassen den Tag jetzt noch bei leckeren Tapas ausklingen.
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