Früh morgens um sechs Uhr. Wieder Chureito Pagode. Nebel. Noch weniger Aussicht als gestern. Wir gehen die Stufen heute schon etwas entspannter hoch als gestern. Mal schauen, was der Morgen so bringen wirs. Heute sind viele nette Menschen hier oben, die mit uns auf den Fuji warten. Ein Brautpaar ist ebenfalls samt Fotograf anwesend. Wir unterhalten uns mit einem Franzosen der aus der Nähe von Paris kommt, ebenfalls das erste Mal in Japan ist und den wir gestern am Hakone Shrine schon Mal kurz getroffen hatten als er ein Timelapse Video gemacht hat.
Um sieben Uhr entscheiden wir uns, dass es sich nicht lohnt noch länger zu warten. Laut Webcams ist der Nebel ein paar Kilometer weiter östlich schon aufgebrochen. Also kein Fuji mit Pagode, aber immerhin Fuji im Sonnenaufgang. Wir fahren weiter zum Yamanokaka See und finden hier unser Glück. Der Nebel bereits weg und die Sonne strahlt den Fuji mit seinem verschneiten Gipfel an. So haben wir uns das vorgestellt. Schnell ein paar Bilder und dann ziehen auch schon wieder erste Wolken auf.
Kurz nach acht Uhr. Es ziehen immer mehr Wolken auf. Wir fahren zum Kawaguchiko See. Der Fuji ist noch zu sehen, aber nach und nach versteckt er sich immer mehr. Der Fuji ist wohl nur was für Frühaufsteher.
Mittags fahren wir weiter nach Nikko. Da auf der geplanten Route Stau ist, fahren wir über Tokyo. Die drei stöckigen Stadtautobahnen sind echt ein Erlebnis. Der Verkehr fließt, es ist nicht viel los. Und der Ausblick von der mittleren Stufe der Autobahn ist schon echt gut. Wir freuen uns auf unsere Zeit in Tokyo.
Jetzt aber erstmal weiter nach Nikko. An den Raststätten geht es geordnet zu. Ordner weißen den Weg zum nächsten freien Parkplatz. Es wird immer rückwärts eingeparkt. Und absolut zentriert. Die Toiletten Anlagen sind riesig und sehr sauber. Mit bunten Bildern wird alles erklärt. Für Frauen gibt es sogar einen extra Raum zum „Pudern“. Überall blinken bunte Automaten, die mit schön hergerichteten Attrappen die Auswahl zeigen. Überall fröhliche Musik, man fühlt sich ein wenig wie im Nintendo Spiel.
In Nikko angekommen nutzen wir noch die drei Stunden bis Einbruch der Dunkelheit. Tosho-gu Shrine. Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Nikko. Die Anlage ist groß und verwinkelt. Wunderschön in den Wald hineingebaut. Riesige Bäume säumen die verschiedenen Gebäude. Überall gibt es was zu entdecken. Unzählige Details. Buntbemalte Holzschnitzereien. Mit Gold überzogene Tore. Figuren, Laternen aus Stein. Die Anlage ist beeindruckend. Und natürlich sind wir deshalb nicht allein. Viele sind schick gekleidetet. Einige in Stöckelschuhen. Vor jedem Schrein wird Geld eingeworfen, gebetet und geklatscht. Mit dem Klatschen bekommt man die Aufmerksamkeit der Götter.