Früh morgens sitzen wir im Zug nach Himeji. Die Sitze sind aus edlem Holz gefertigt, mit weichem, bequemem Stoff bezogen. Die Musik vor und nach den Ansagen klingt wie in Super Mario Kart. Es macht Spaß, einfach aus dem Fenster zu schauen und die vorbei fliegende Umgebung zu entdecken. Rund um Osaka ist das Bild geprägt von schmalen Hochhäusern. Alles grau, braun. Ab und zu ein bunter Balkon. Überall ein Gewirr aus oberirdischen Strom- und Telefonkabeln, teils noch an Holzmasten. Weiter draußen am Meer dann kleine frei stehende Häuschen ohne Garten, dicht neben einander gereiht. Die Autos davor rückwärts eingeparkt.
In Himeji angekommen sind es ca. 20 Minuten zu Fuß zur Burg. Man sieht Himeji Castle schon von Weitem. Die weiße Burg trohnt auf einem steinernen Sockel inmitten der Stadt.
Früh da sein lohnt sich. Es ist neun Uhr und nur wenige Menschen sind unterwegs. Die Burg selbst besteht aus sieben Stockwerken. Über steile Treppen aus Holz geht es Etage für Etage nach oben. Die Schuhe muss man ausziehen und in einer Tüte mittragen. So werden die Holzböden geschützt. Die Burg ist komplett aus Holz gebaut.
Der Garten direkt neben der Burg ist sehenswert. Viele kleine Bereiche mit unterschiedlichen Mottos. Im Zentrum ein See. Dort treffen wir auf ein Brautpaar in traditionellen Kleidern. Fotograf, Stylist und eine weitere Begleitung inbegriffen. Der Fotograf kennt sich aus. Platziert das Paar zielstrebig und gibt Anweisungen zu Posen. Weiter in dem Garten entdecken wir immer wieder schön geschnittene kleine Bäumchen und steinerne Laternen.
Und dann fahren wir das erste Mal Shinkansen. Der Zug ist richtig lang, sehr komfortabel und echt schnell. Auf der Strecke gibt es viele Tunnel. Man merkt die Beschleunigung nur wenig (außer man schaut raus), auch sonst fährt der Zug sehr ruhig. Durch die hohe Geschwindigkeit sind wir in 20 Minuten in Okayama.
Okayama wirkt ganz anders als Kyoto. Hier findet man weniger englische Informationen. Weniger Touristen, mehr Menschen die hier leben.
Der Garten Korakuen liegt 30 Minuten zu Fuß vom Bahnhof Okayamas entfernt. Man kann auch die Street Car (kleine Tram) nutzen. Der Garten liegt schön am Fluss und ist über eine Fußgänger Brücke zu erreichen. Gegenüber des Gartens ragt die Burg von Okayama empor. Schon beim Betreten des Gartens merkt man, dass dieser viel zu entdecken bietet. In mitten des Gartens ein See, mit einer Insel. Gegenüber ein kleiner Hügel. Dann versteckt ein japanischer Garten. Immer wieder Bäume. Mittendrin viel Gras. Ein kleines Reisfeld und ein paar Teesträucher sind ebenfalls zu sehen. Zeit mitbringen und einfach genießen und auf sich wirken lassen.
Zurück nach Kyoto geht es nochmal mit dem schnellen Shinkansen Nozomi. Da geht ein kleiner Kindheitstraum in Erfüllung. In knapp einer Stunde erreichen wir Kyoto.
(Tipp: Wir haben uns den Kansai-Osaka Wide Area Rail Pass für fünf Tage gekauft. Damit deckt man ein ziemlich großes Gebiet ab.)
Abends bummeln wir nochmals durch die Gassen von Gion..