Von der Sonne geweckt, freuen wir uns auf unser Frühstück am See. Was für ein wunderschöner Tag. So haben wir uns unseren ersten Hochzeitstag vorgestellt.
Na ja, nicht ganz. Nach einer ausgiebigen Dusche nehme ich mir ein Handtuch zum Haare abtrocknen. Im Spiegel sehe ich (unscharf da ohne Brille) etwas auf meiner Schulter auf dem Handtuch krabbeln. Ein Skorpion. Ein Schrei. Ich werfe das Handtuch weg. Und mein Mann eilt zur Rettung. Puh. Ich sitze erstmal etwas geschockt auf dem Bett, während mein Mann sich dem Tier annimmt.
Jetzt sind wir jedenfalls wach. Und die ersten am Frühstücksbuffett. Wir bekommen den Tisch ganz vorne am See. Wow. Es ist noch ruhig auf dem See. Kaum Schiffe. Auch wir genießen die Ruhe nach dem morgendlichen Schreck. Da will man gar nicht mehr weggehen…
Aber wir möchten ja auch was erleben. Also ziehen wir die Wanderschuhe an und laufen los. Zunächst den Greenway del Lago entlang. Der Weg führt über Gassen und Uferwege immer parallel am Seeufer entlang. Die Bucht von Sala Comacina ist wunderschön. Im Morgenlicht schön angestrahlt. Die Ecke lädt zum Verweilen ein. Dennoch gehen wir weiter bis kurz vor Lenno. Dort folgen wir bergan dem Kreuzweg hinauf zur Kirche S. Maria del Soccorso. Über eine kleine Straße führt uns der Weg an kleinen Kapellen vorbei.
Vor der Kirche auf dem kleinen Platz treffen wir auf viele Familien. Ein schöner Ort für einen Ausflug. Der Ausblick auf den See und die unterhalb liegenden Häuser lohnt den Aufstieg.
Wir gehen weiter steil bergan, vorbei an einem kleinen Bergdorf, in Richtung San Benedetto. Ein ehemaliges Kloster das oberhalb des Tals Val Perlana nett am Berg liegt. Nach 650 Höhenmeter und gut 3 Stunden Fussmarsch erreichen wir das Kloster. Schön im grünen gelegen, ein optimaler Picknick Platz.
Runter geht es über einen „Fahrweg“ – so die Beschreibung im Wanderführer. Nun verstehen wir, warum es so viele Fiat Panda mit Allradantrieb gibt… Ein breiteres Auto kommt über den Weg nicht hoch. Faszinierend, dass überhaupt Autos diesen steilen holprigen Weg fahren.
Nach weiteren 2 Stunden über den steinigen Weg erreichen wir wieder die geteerte Straße im Ort. Eine Wohltat für unsere Füße. Zurück gehen wir wieder über den Greenway del Lago. Schweißtreibend, aber eine tolle lohnenswerte Wanderung. (Wanderführer Kompass für Comer See, Wanderung 6, Ins Val Perlana)
Zurück am Hotel wechseln wir die Wanderschuhe gegen Flipflops. Rein in Bikini und Badehose und los zum nächsten „Strand“. Ein paar Schritte neben dem Hotel gibt es eine mit feinem Sand aufgeschüttetete Liegefläche. Direkt daneben ist ein Zugang zum See. Also Handtuch raus und zum Abkühlen in den See. Na ja, nach den ersten Schritten war schnell klar, dass ich nur die Füße abkühle. Wie herrlich danach die Füße in den Sand zu graben und nach der Wanderung sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.
Zum Abendessen gönnen wir uns heute ein luxeriöses Menü in der Taverna Bleu. Wieder sitzen wir direkt am Ufer. Eine Flasche Wein, eine leckere Vorspeise. Zum Hauptgang Lachs und Ente. Eine leckere Nachspeise nicht zu vergessen.
Die Sonne hinterm Berg, der See in blauem Licht. Ein laues Lüftchen. Es wird ruhiger. Dunkelheit zieht über den See. Ein wunderschöner Tag neigt sich dem Ende zu.
SEHENSWERTES
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