Dreimal dürft ihr raten, was wir heute früh gemacht haben. Richtig. Wir waren zum Sonnenaufgang morgens kurz vor 7 Uhr am Bryce Canyon. Bei nur 36 Grad Fahrenheit ganz schön kalt. Schon bevor die Sonne über den Berg spitzt, leuchten die Felsen in schönen Farben. Und dann geht es schnell. Die Sonne kommt über den gegenüber liegenden Berg und der Bryce Canyon erstrahlt in leuchtenden Farben.
Langsam steigt die Sonne höher und auch weiter unten im Canyon wird es heller. Wir laufen den Navajo Loop Trail nach unten in den Canyon. Unten noch Schatten, oben die Spitzen der Hoodoos (so heißen die Felstürmchen in Bryce) in der Sonne. Der Weg schlängelt sich langsam nach unten. Wir gehen mit der aufgehenden Sonne ins Tal. Ganz schön beeindruckend der Blick nach oben.
Der Weg nach oben geht zum Teil über Treppen, dann durch eine enge Felsschlucht. Es ist still. Wir sind fast allein. Nur ganz vereinzelt andere Wanderer. Ab und zu ein Streifenhörnchen. (mir ist stellenweise doch ganz schön mulmig zumute. Aber – auch heute keine Schlange in Sicht.) Eine gute Stunde brauchen wir für den Rundweg. Als wir wieder hoch kommen wimmelt es von Touristen am Rim oben. Wir fahren aus dem Nationalpark hinaus, als die Masse reinfährt und schon den ersten Stau verursacht.
Weiter geht’s nach Moab. Wir nehmen nicht den Highway, sondern fahren über die „Scenic Route“, die 12, über Escalante, Boulder zum Capitol Reef Nationalpark. Und die Strecke ist richtig toll. Unglaublich abwechslungsreiche Landschaft. Verschiedenste Felsformationen wechseln sich mit Laubwäldern an.
Auch wenn wir auf 2000 bis 3000 Meter unterwegs sind, die Landschaft ist weitläufig, häufig prärieartig. Mit Laubwäldern – irgendwie unwirklich auf dieser Höhe. Dann wieder unterschiedlichste Felsvarianten in bunten Farben.
Und dann kommen wir nach Capitol Reef. Durch den Nationalpark wollten wir eigentlich nur durchfahren. Aber schon bei den ersten Anblicken wird klar, hier bleiben wir länger. Wir bereuen, das wir keine Nacht hier haben. Eigentlich müssten wir zügig weiter, aber dazu ist es zu schön. Also wird’s ein langer Tag werden.
Wir machen die kurze einstündige Wanderung zur Hickman Bridge. Einer steinernen Brücke die ohne Einfluß von Menschen entstanden ist. Beim Steinbogen angekommen hören wir Gesang von Gitarre begleitet. Irgendwie skuril, aber doch schön. Zwei junge Frauen sitzen mit einer kleinen Gitarre unter dem Steinbogen und musizieren. Das Lied „La Vie en Rose“ wird heute zu unserem Ohrwurm und wir werden künftig immer an diese Stelle dabei denken.
Die Landschaft ist unglaublich. Der Weg hat sich gelohnt. Wir können uns kaum satt sehen. Im Anschluß fahren wir noch den Scenic Drive im Nationalpark.
Ich weiß gar nicht wie ich Capitol Reef in Worte fassen soll. Schaut euch einfach die Bilder an. Wir finden, Capitol Reef ist der bisher schönste Nationalpark auf unserer Route.
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