Weit unten im Atlantik sehen wir zwei kleine weiße Punkte im Meer treiben. Wir sind, von Kopenhagen kommend, gerade über Island hinweg geflogen und nähern uns nun Grönland. Zuerst halten wir die Punkte für Schiffe. Doch dann erkennen wir zwei Eisberge. Unsere ersten Eisberge!!! Sorry, mag jetzt etwas kindisch klingen, sich so über zwei unscharfe Punkte im Meer zu freuen. Aber kurz danach kommen noch weitere dazu. Vor der Ostküste Grönlands dann eine ganze Menge. Und dann kommen auch schon bald wieder Wolken, die den Blick auf die Küste und das grönländische Inlandeis versperren.
Nach knapp 5 Stunden Flug erreichen wir Nuuk bei strahlendem Sonnenschein. Schon von Weitem sieht man die neue Landebahn über die Außenkamera des Flugzeugs. Der Flughafen wurde vor gut einem halben Jahr eröffnet. Die Landebahn ist auf einer Landzunge vor Nuuk. Bei der Landung wird ordentlich gebremst, da am anderen Ende schon wieder Wasser kommt. Und um nicht in’s Wasser zu fallen wendet der Airbus am Ende der Landebahn um 180 Grad und fährt zurück zum Terminal. Und schon dürfen wir aussteigen.

Grönland. Man liest in letzter Zeit viel darüber – und sieht noch mehr Bilder. Doch wie ist das Land zum Reisen? Wir sind gespannt.
Im Hotel in Nuuk werden wir herzlich empfangen. (Nachdem wir ganz ungewohnt mit dem Shuttle Bus vom Flughafen an mehreren Stationen vorbei am Hotel ankommen. Tja, da sehen wir schon den ersten Unterschied: Wir haben keinen Mietwagen – und sind in keiner Stadt mit U-Bahn oder ähnlichem.)
Nuuk ist Hauptstadt Grönlands mit ca. 20000 Einwohnern, was man ihr auf den ersten Blick nicht ansieht.
Im Stadtkern gibt es Cafés und ein kleines Einkaufszentrum. Meist von außen nur schwer zu erkennen und eher pragmatisch im Baustil. Es gibt nur wenig Schilder oder Reklame.


In den Wohngebieten und im alten Teil Nuuks sind sie bunt und farbenfroh. (Die Häuser, die Menschen sind eher schlicht und dunkel gekleidet – außer wir Touristen, die erkennt man an den bunten Outdoor Jacken …). Viele Häuser sind nur über Holztreppen zu erreichen, da sie am Hang – oft am Wasser – gebaut sind. Wir laufen einfach Mal los, bummeln durch die Gassen vor zum Meer. Hier bietet sich der eine oder andere Aussichtspunkt.

Auf dem Wasser ist viel los. Viele kleine Boote. Mal schneller, mal langsamer. Das Wasser ist tiefblau und glitzert in der tiefstehenden Sonne.
Wir würden gerne noch weiter draußen bleiben, doch morgen geht’s früh weiter in Richtung Norden. Nach Ilulisaat. Entsprechend muss heute die Mitternachtssonne nochmals auf uns verzichten. (Und ja, auch abends um 20 Uhr ist Sonnencreme und eine Mütze durchaus empfehlenswert bei dem sonnigen Wetter. Auch wenn es draußen trotz Sonne nicht mal 10 °C hat.)

