Es ist ein Dienstag abend im Juni des Jahres 2020, irgendwo auf einem Deich an der Nordsee. Ein sonniger Tag geht zu Ende. Wir sitzen auf einer Picknick-Decke mit einer Tüte Chips in der Hand und schauen der Sonne dabei zu, wie sie langsam hinter der gegenüberliegenden Halbinsel Nordstrand in der Nordsee versinkt. Um uns herum grasende Schafe. Viele grasende Schafe. Die letzte halbe Stunde ist etwas Unruhe in die Herde gekommen. Aus einem gemütlichen Grasen ist ein blöckendes Grasen geworden. Die Jungtiere suchen ihre Mütter, die sie im Laufe des Tages beim Grasen verloren haben. Wir knabbern weiter an unseren Chips. Die Sonne ist jetzt fast ganz verschwunden und die wenigen Wolken am Horizont färben sich rötlich vor dem immer dunkler werdenden Abendhimmel. Eigentlich ein Moment, in dem man gerne mal ein Foto knipst, zur Erinnerung. Wir knabbern weiter an unseren Chips. Als die Sonne weg ist wird es auch recht schnell kalt. Die meisten Lämmer haben nun ihre Mütter gefunden, und auch wir gehen zurück in unseren CamperVan. Genauso, wie wir es die letzten Tage auch schon gemacht haben. Fünf mal das gleiche Abendprogramm. Und es war total entspannt. Eigentlich ist das ja gar nicht so unser Reisemodus. Aber in diesem Jahr ist ja doch so einiges anders.
Reiseziele
Deutschland
Gesamte Dauer
17 Tage
Gesamte Strecke
ca. 3.100 km
Reisezeit
Juni 2020
Unsere Reiseroute
Unseren ursprünglich gebuchte Reise in den Westen Kanadas haben wir nach langem Überlegen im April storniert. Eine Alternativ-Route musste also her. Zu dem Zeitpunkt waren die Grenzen innerhalb Europas für Reisende noch komplett geschlossen. Wann sie wieder geöffnet werden sollten stand in den Sternen. Eine gute Gelegenheit, sich Deutschland mal etwas genauer anzusehen. In diesem Jahr sicherlich nicht die kreativste aller Reiseideen, aber wir hatten Glück und waren recht früh dran, als Reisen gerade so wieder möglich wurde und wir haben uns ein paar weniger besuchte Ecken Deutschlands ausgesucht.
Los ging es im Altmühltal. Das war auch gleichzeitig die Testphase zum prüfen, wie gut wir mit unserem Hymer Campervan klar kommen würden. Nachdem alles sehr geschmeidig verlief haben wir uns danach auf den Weg an die Ostsee gemacht. Mit einem kurzen Zwischenstopp in Brandenburg an der Havel ging es weiter in die Hansestadt Wismar. Ein paar Tage haben wir an der Ostsee genossen bevor wir über Lübeck in die Nähe von Husum an der Nordsee gefahren sind. Die Abende auf dem Deich haben wir hier ausgiebig genossen aber auch ansonsten lag Husum praktisch um die Nordseeküste zu erkunden. Und ein Abstecher an die Ostsee nach Glücksburg war von hier aus auch gut machbar. Der Harz war unser nächstes Ziel. Eigentlich schon für den Hochweg an die Ostsee eingeplant gewesen, war nun das Wetter wesentlich besser. Unser letzter Stop führte uns an den Bodensee, ganz im Süden Deutschlands, wo wir in der Nähe, in Bad Waldsee, unseren Campervan schweren Herzens wieder abgeben mussten.
Doch nun der Reihe nach, was wir in unseren einzelnen Etappen so erlebt haben.
Tage 1 – 3 :: Altmühltal
Für unseren Roadtrip durch Deutschland hatten wir uns spontan einen Campervan von Hymer gemietet. Der Hymer Grand Canyon [unbezahlte Werbung] hatte genau die richtige Größe für uns und nachdem wir noch nie mit einem Campervan unterwegs gewesen sind, haben wir uns für unseren ersten Stopp ein Ziel in der Nähe ausgesucht, welches wir uns schon seit Längerem mal wieder besuchen wollten. In Kipfenberg, direkt an der Altmühl gelegen, haben wir einen netten Camping Platz gefunden. Von dort konnten wir auch direkt mit unseren Fahrrädern losfahren und die Altmühl erkunden. Noch so ein Novum neben den entspannten Abenden auf dem Nordseedeich: Wir hatten unsere Mountain Bikes dabei … und haben sie auch genutzt.
In der Gegend rund um Kipfenberg gibt es dann auch noch einige schöne Wanderwege von denen wir uns ein Stück des Altmühltal-Panoramawegs ausgesucht hatten. Panorama-Wege versprechen meistens die eine oder andere schöne Aussicht, und so war es auch hier. Und im Laufe der Wanderung kamen dann doch auch so einige Höhenmeter zusammen. Neben der Burg in Kipfenberg gibt es noch weitere Burgen an der Altmühl, von denen es uns die Burg Randeck in Essing auch noch angetan hat. Bei verregnetem Wetter haben wir die Wendigkeit und die Tauglichkeit unseres Vans auf kleinen kurvigen Nebenstraßen getestet. Er fährt sich echt handlich. Somit steht einer „größeren“ Reise nichts mehr im Wege. Also, auf an die Ostsee.
Kipfenberg
Tage 4 – 7 :: Ostsee
Wismar, Schwerin & Brandenburg an der Havel
Unsere Reisen der letzten Jahre hatten wir immer recht ausführlich geplant. Manchmal ging uns dabei vielleicht auch ein wenig die Spontanität verloren, einfach mal d’rauf loszufahren und morgens noch nicht zu wissen, wo wir abends übernachten würden. Zu den Zeiten, in denen wir noch mit Zelt unterwegs waren, haben wir uns auch noch eher treiben lassen.
Als wir morgens im Altühltal losfahren, wissen wir noch nicht, wo wir abends unterkommen werden. Und das ist schön so. Der grobe Plan sieht die Ostsee vor, an einem Fleckchen, das noch nicht überlaufen sein sollte. Somit sind Rügen und Usedom schon mal raus.
Von Wismar hatten wir bereits früher ein paar schöne Bilder gesehen, ohne allerdings eine konkrete Vorstellung von der Stadt und ihrer Umgebung zu haben. Auf der Autobahn A9 Richtung Norden sollte sich unsere Vorstellung etwas konkretisieren und schnell war auch ein Stellplatz in Wismar gefunden. Jedoch, Wismar war für diesen Tag zu weit. Ein Zwischenstopp in Brandenburg an der Havel hat sich angeboten. Ein schönes Städtchen, durchzogen von Flussarmen der Havel. Wir kommen noch rechtzeitig für einen sonnigen Abendspaziergang in Brandenburg an. Menschen sitzen am Ufer, Paddeln mit SUPs auf der Havel und treffen sich gemütlich in Restaurants und Cafés. Es wirkt fast noch ein wenig befremdlich, so nach den Wochen des Quasi-Lockdowns in Bayern und Baden Württemberg. Ist das etwa schon die so viel strapazierte „neue Normalität“? Wir werden sehen.
Brandenburg verlassen wir nicht über die Autobahn auf der wir gekommen sind sondern über kleine, mit Bäumen gesäumten Landstraßen. Diese Alleen sind typisch für die Gegend hier und entschleunigen das Reisen im Gegensatz zur Autobahn. Es geht weiter nach Wismar, allerdings mit einem kurzen Abstecher in die Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns. In Schwerin halten wir am Schloss. Schlendern durch den Park und bewundern die prunkvollen und reich verzierten Außenanlagen. Besonders beeindruckend finden wir einen kleinen runden Innenhof, der von einer riesigen Platane mit weit ausladenden Ästen überspannt wird und Besuchern damit Schatten spendet.
Abends kommen wir in Wismar an. Wie in Brandenburg suchen wir uns einen Wohnmobilstellplatz für unseren Campervan. Und wir lernen diese pragmatische Herangehensweise zu schätzen: Ticket am Automaten lösen, Stellplatz suchen und das war’s. Dass der Stellplatz nur aus geschottertem Kies besteht, die Anlage grob terrassiert und eingeebnet ist, hat zwar nicht den allergrößten Charme, aber funktioniert wunderbar. Und wenn man sich’s im Innern des Campervans gemütlich macht, ist die Umgebung drumherum schon gar nicht mehr so relevant, wie sie es zum Beispiel früher mit dem Zelt gewesen ist.
Wir machen noch einen Spaziergang im Sonnenuntergang durch Wismar. Auch hier sitzen am Marktplatz oder am Hafen die Leute in Restaurants und Cafés. Die Sonne scheint, es ist angenehm warm … und fühlt sich an wie Urlaub.
Insel Poel
Die Insel Poel ist eine kleine Insel vor Wismar in der Ostsee. Sie ist über eine Brücke mit dem Festland verbunden. Nach einem Tag an der Ostsee fahren wir am späten Nachmittag auf die Insel. Dem Verkehr nach zu urteilen, welcher uns entgegen kommt, scheint die Insel recht beliebt zu sein. Als wir in Timmendorf am westlichen Ufer der Insel ankommen, ist der Parkplatz schon recht leer und die Sonne steht schon tief am Horizont. Wir packen unsere Mountain Bikes aus und fahren ein wenig über die Insel. Der Abend ist perfekt, um den Norden der Insel zu erkunden, bevor es dann zu dunkel wird. Wir finden einsame Strände, tief blaues Wasser und kleine Örtchen verteilt über die Insel. Auf einer kleinen Anhöhe entdecken wir einige Wohnmobile, die sich für die Nacht fertig machen. Kann man hier wild campen? Ist das erlaubt? Sollen wir das auch mal probieren? Die Sterne sieht man hier, weitab von Städten, sicherlich traumhaft gut …
Nun ja, wir fahren zurück nach Wismar und verbringen die Nacht auf unserem Stadt-Stellplatz. Dort finden wir heraus, dass es sich bei dem Platz auf der Anhöhe um einen Parkplatz handelt, welcher nachts als Stellplatz verwendet werden kann. Wussten wir nicht, dass es so etwas gibt. Man lernt nie aus. Und beim nächsten Mal sind wir vielleicht etwas experimentierfreudiger.
Den südlichen Teil der Insel erradeln wir uns am nächsten Tag. Die Insel ist überzogen von Wiesen und Feldern. Und überall blühende Blumen. Wir freuen uns an unseren Fahrrädern. Mit dem Auto hätten wir die Insel mit Sicherheit nicht so kennen gelernt, wie auf unseren Mountain Bikes. Und die Höhenmeter haben sich doch auch sehr in Grenzen gehalten.
Von Boltenhagen bis zum Geisterwald
Wenn man so will, waren diese zwei Tage vermutlich die touristischsten auf unserer ganzen Reise. Mit Heiligendamm und dem Gespensterwald bei Nienhagen standen zwei Ziele auf unserer Liste, die sicherlich nicht zu den Geheimtipps an der Ostsee gehören. Entsprechend voll war es dann dort auch. Den Spaziergang an der Uferpromenade in Heiligendamm haben wir entsprechend kurz gehalten und auch der Gespensterwald wollte bei strahlendem Sonnenschein und gespickt mit bunten T-Shirts vorbei laufender Menschen nicht so recht seine mystische Aura entfalten. Wobei der Gespensterwald zur passenden Tageszeit und vielleicht sogar dem passenden Wetter durchaus seinen Reiz haben kann. Sehr gut gefallen hat uns dagegen das Schloss Bothmer mit seinem verwunschenen Garten und der Leuchtturm auf Bastdorf. Sicherlich auch kein allzu geheimer Geheimtipp mehr, aber das Rot der Mohnblumen am Rand der umliegenden Felder hat wunderbar zu der roten Spitze des Leuchtturms gepasst. Den Abend haben wir im Strandbad Boltenhagen verbracht, bevor es früh am nächsten Morgen über Lübeck an die Nordsee ging.
Brandenburg an der Havel
Wismar
Tage 8 – 12 :: Nordsee
Deichgeschichten
Unser Zwischenstopp in Lübeck ist eher kurzer Natur. Was absolut nichts mit der Stadt zu tun hat. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten gibt es in der Innenstadt auch einige kleine, verträumte Gassen. Wenn man’s nicht weiß, nimmt man deren Eingänge in den Häuserzeilen der großen Straßen kaum wahr. Manche der Gassen sind dann auch wie eine andere Welt. Aber das Wetter passt nicht. Städtetrips bei Nieselregen sind nicht wirklich prickelnd. Und an der Nordseeküste scheint das Regengebiet auch schon durch zu sein, welches hier in Lübeck noch die Sonne in Schach hält. Vielleicht erhaschen wir ja noch ein bisschen Sonne an der Nordseeküste, wenn wir schnell genug am Deich sind. An dem Deich, auf dem wir auch in den nächsten Tagen jeden Abend verbringen werden. Ganz entspannt, meistens mit Sonnenuntergang, immer mit Schafen um uns herum. Ein total neues Urlaubsgefühl. Ist das etwas die neue „Urlaubs-Normalität“? Wir sind uns da ja noch nicht ganz sicher, aber für den Moment ist’s einfach nur schön.
Die Halligen, ein Leuchtturm und ein Venedig des Nordens
Aber die Nordseeküste hat ja noch so einiges mehr zu bieten, nicht nur Deiche und Schafe. Sondern auch Leuchttürme, um noch kurz bei den Klischees zu bleiben. Westerheversand ist zum Beispiel ein richtig schönes Beispiel für einen Leuchtturm. Vermutlich auch einer der meistfotografierten. Aber mit den beiden kleinen Leuchtturmwärter-Häuschen links und rechts daneben liegt er auch äußerst idyllisch auf einer kleinen Anhöhe, weit vor dem Deich.
Auf kleinen Anhöhen liegen auch die Halligen. Kleine, flache Inseln, manche mit dem Festland verbunden, die regelmäßig ein paar Mal im Jahr überflutet werden. Die Hamburger Hallig ist eine jener Halligen, die man ohne Schiff erreichen kann. Wir machen eine ausgedehnte Fahrradtour dorthin und genießen den Nachmittag dort. Damit unsere Mountain Bikes nicht komplett in eine Sinnkrise abdriften, fahren wir ab und zu den Deich hoch und runter um ein paar Höhenmeter zu bekommen. So kommen auf einer Strecke von gut 50 Kilometern immerhin ein paar wenige Höhenmeter zusammen.
Unter den Städtchen, die wir so im hohen Norden Deutschlands besuchen ist Friedrichstadt definitiv weit vorne mit dabei. Die Innenstadt ist von kleinen Kanälen durchzogen, was ihr immer wieder Vergleiche mit Venedig oder Amsterdam einbringt. Aber sie hat ihr ganz eigenes Flair. Und ist sicherlich nochmals einen zweiten Besuch wert.
Städtchen an der Nordsee
Der Star hier oben in Deutschlands Norden ist natürlich die Natur. Die Deiche, das Meer, die Weite. Aber es gibt auch einige schöne Städtchen hier zu besichtigen. Wir haben unseren Campervan in der Nähe von Husum untergebracht. Neben Friedrichstadt ist Husum sicherlich eine der schönsten Städte hier an der Küste. Jedenfalls von denen, welche wir in den paar Tagen gesehen haben. Vor allem das Schloss sticht dabei heraus. Tönning und Büsum sind ebenfalls nette Örtchen, mit einem kleinen Hafen und im Falle von Büsum einem Deich mit unzähligen Strandkörben.
Nordsee und Ostsee an einem Tag: Glücksburg, die Halbinsel Holnis & St. Peter Ording
An unserem letzten Tag hier oben an der Nordsee fahren wir nochmals … an die Ostsee. Nicht weil wir schon genug haben von der Nordsee. Sondern weil wir uns Glücksburg mit seinem Schloss ansehen wollen. Als wir dort ankommen, entdecken wir neben dem Schloss noch einen Rosengarten. Da die Rosen gerade in voller Blüte stehen überlegen wir nicht lange und schauen ihn uns an. Nachdem wir die Schlossanlage erkundet haben geht es weiter an die Küste. Wir haben ja Fahrräder dabei und das wollen wir nochmals nutzen. Wir fahren durch das Naturschutzgebiet der Halbinsel Holnis. Hier werden unsere Mountain Bikes auf einer kurzen Passage durch den weichen Sand der Küste zumindest ein bisschen gefordert. Wir fahren entlang der Flensburger Förde und blicken dabei auf das gegenüberliegende Ufer in Dänemark. Das gerade noch unerreichbar ist für uns. Was sich irgendwie seltsam anfühlt. Die Grenzen sind immer noch geschlossen und ohne guten Grund kann man nicht nach Dänemark einreisen. Ein paar Wochen zuvor standen wir an einem südlichen Zipfel Deutschlands, auf einem Berggipfel und haben hinüber nach Österreich geschaut. Auch das war zu diesem Zeitpunkt fast unerreichbar. Nur mit gutem Grund konnte man einreisen. In solchen Momenten lernt man erst einmal zu schätzen, was die ganzen letzten Jahre Normalität war. Ein Reisen ohne Grenzen wird wohl so schnell nicht mehr möglich sein.
Nach einem kurzen Abstecher an den Strand von St. Peter Ording verbringen wir unseren letzten Abend hier oben an der Nordseeküste … natürlich auf dem Deich, bei den Schafen und dem Sonnenuntergang.
Husum
Tage 9 – 11 :: Harz
Schweren Herzens verlassen wir die Nordsee. Als wir vor einigen Tagen hier angekommen sind hätten wir nicht gedacht, dass wir so lange bleiben, und dass uns der Abschied dann so schwer fallen würde. Abschied vom Deich und von den Schafen … Schöne Sonnenuntergänge haben wir ja auch im Süden. Aber wir wollen uns den Harz nicht komplett entgehen lassen, nachdem er auf unserem Weg gen Norden dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen ist.
Und es sollte sich lohnen. Wenn man aus der Nähe der Alpen kommt, steht man dem Wandern in Mittelgebirgen ja immmer etwas skeptisch gegenüber, aber die Wege im Harz waren richtig schön, die Städtchen mit den Fachwerkhäusern und den Schlössern und Kirchen haben uns richtig gut gefallen und die Wanderungen rund um den Brocken waren schön entspannt und, sofern die Wolken es zugelassen haben, auch mit super Ausblicken bis weit hinein nach Norddeutschland.
Und mit ein bisschen Glück konnten wir auch noch die Dampflok, die hoch auf den Brocken fährt, bewundern als sie in einen Bahnhof einfuhr und nach einem kurzen Halt mit viel Dampf und Rauch weiter gen Brockengipfel fuhr.
Dann bricht die letzte Nacht in unserem Campervan an. Wir haben uns schon sehr an ihn gewöhnt. Immer alles dabei zu haben ist richtig praktisch. Anhalten zu können wann und wo man will hat seinen Charme. Und vermutlich ist es nicht das letzte Mal, dass wir auf diese Art reisen werden.
Nach einer lauen Sommernacht, in der wir noch ein wenig von der Milchstraße am hellen, fast noch mittsommerlichen Nachthimmel erhaschen konnten, fahren wir zurück in den Süden Deutschlands. Ein wunderbarer Roadtrip ist nun fast zu Ende. An die stornierte Tour durch den Westen Kanadas haben wir nicht mehr großartig gedacht. Dort werden wir eines Tages sicherlich noch hin kommen. Aber auf diese Weise konnten wir einige Teile Deutschlands kennen lernen, die wir vorher noch nicht so richtig auf dem Schirm hatten und die sich mehr als gelohnt haben.
Elbingerode
Tag 12 :: Bodensee
Als wir unseren Campervan wieder abgeben, nutzen wir den sonnigen Tag und fahren weiter an den Bodensee. Somit haben wir unseren Roadtrip durch Deutschland in gewisser Weise komplett gemacht. Vor ein paar Tagen standen wir noch in der Flensburger Förde am Strand der Halbinsel Holnis mit Blick auf Dänemark, jetzt stehen wir am Ufer des Bodensees und blicken auf Österreich und die Schweiz. Es fühlt sich komisch an, aktuell noch keine weitere Reise gebucht zu haben. Aber es ist eben so einiges anders, in diesem seltsamen Jahr. Aber nicht alles daran ist unbedingt schlecht.