Nach einer erstaunlich guten Nacht an Bord, gehen wir um 7 Uhr zum Frühstück. Es hat mehr Wellengang als wir erwartet haben, aber im Bett hat es sich ein wenig wie auf einer Schaukel angefühlt. Gegen 9:30 Uhr werden wir Sisimiut erreichen (so vorher die Durchsage). Eigentlich wäre hier ein Aufenthalt von 2 Stunden geplant, doch durch die Verspätung, die wir noch durch den Nebel von gestern haben, wurde der Aufenthalt gekürzt.
Schon bei der Einfahrt in den Hafen von Sisimiut sieht man die vielen bunten Häuser. Parallel zu unserem Boot ist noch ein Kreuzfahrtschiff da. Entsprechend trubelig ist es in dem kleinen Ort. Der historische Ortskern ist heute ein Freilicht-Museum. Die rote Kirche steht oben am Hang. Daneben ein kleines Café und der ein oder andere Laden.






Am Hafen ist viel los, es werden Container auf ein Schiff verladen. Auch bei den kleinen Booten herrscht Betrieb.








Beim Auslaufen vom Hafen in Sisimiut sehen wir noch drei Wale, die sich im Wasser neben unserem Boot tummeln.




Nachdem wir wieder an Bord sind, ist es auch schon Zeit für das Mittagessen. Heute steht Chili con Carne oder Hähnchen Schenkel mit Reis und Gemüse auf der Speisekarte. Als wir in den Speisesaal kommen ist die Warteschlange von hungrigen Gästen schon erstaunlich lang. Wir arbeiten noch weiter an einer guten Taktik für den passenden Zeitpunkt zum Anstehen, zu dem noch das komplette Essensangebot vorhanden ist, die Länge der Warteschlange aber nicht gerade auf einem Maximum ist.
Tagsüber fahren wir entlang der Küste. Zunächst vor allem Meer, später dann sieht man am Horizont die Küstenlinie und erste Berge. Davor noch Nebelschleier.




An Deck treffen wir einen Fotografen aus Polen (der in Oslo lebt). Er erzählt uns von seinen Reisen, unter anderem nach Spitzbergen. Heute ist er auf Walsafari – mit einem großen Objektiv steht er an Deck und hält Ausschau.
Der nächste ist Kangaamiut. Der Ort liegt in einem kleinen Fjord. Die Sarfaq Ittuk hält im Fjordarm, das Tenderboot, ein eher pragmatisches kleines Schnellboot, wird mit einem Kran ins Wasser gelassen. Die Passagiere, die hier aus- und einsteigen müssen Schwimmwesten tragen. Mit dem Tenderboot werden die Passagiere dann zum Hafen der kleinen Siedlung gebracht.







Dann kommt ein kleines Boot, fährt langsam parallel am Schiff entlang zum Kapitän vor. Der Fahrer des kleinen Boots spricht mit dem Kapitän – und bekommt die Erlaubnis kurz am Steg der Sarfaq Ittuk anzulegen. Auf dem Boot eine Familie, wie es scheint Oma, Mama, Papa, Schwester und ihre Kinder… Von der Sarfaq Ittuk steigt ein Junge kurz aufs Boot und wird mit Tränen und festen Umarmungen begrüßt. Was auch immer der Hintergrund ist – ein unglaublich emotionaler Moment – und auch einer der zeigt, wie anders das Leben hier in dieser abgelegenen, rauen Welt ist. All die Themen, die uns oft beschäftigen haben hier keine Relevanz. Ein unglaublicher Moment…
Kaum ist das Tenderboot wieder mit dem Kran an Board gehoben, fährt auch schon unser Schiff wieder los. Das nächste Mal wird sie wieder in zwei Wochen hier vorbei kommen.
Die Landschaft wird aberchslungsreicher Mehr Felsen, Berge – und auch Gletscher. Der Himmel klart etwas auf. Ab und zu schaut die Sonne durch die Wolken. Das Meer wird ruhiger, es schaukelt weniger.


Wir fahren durch einen Fjord weiter nach Maniitsoq. Man merkt gleich, dass es weniger schaukelt an Board. Links und rechts ziehen sich hohe Felsen entlang des Fjords. Immer wieder vereinzelte, verlassene Häuser. Dann am Ende der Ort.





Nach Maniitsoq nimmt die Sarfaq Ittuk direkten Kurs auf Nuuk, dem Ende unserer Seereise. Am Horizont klaren die Wolken auf und es gibt einen Sonnenuntergang mit fein abgestuften Farben. Und am Horizont sehen wir noch die Gischt von mehreren Walen, die sich hier im Meer tummeln.





Langsam wird es kalt an Deck. Wir gehen zurück in unsere Kabine und bereiten die Tage in Nuuk noch ein wenig vor.
