Unser heutiger Morgen beginnt mit einem schönen Spaziergang auf dem Uferweg nach Varberg. Es ist noch früh, nur wenige Menschen sind unterwegs. Das Licht ist herrlich, die Sonne wärmt schon so sehr, dass man im T-Shirt laufen kann.




Dann das Highlight des Tages, wofür wir extra noch einen Tag länger in der Region geblieben sind: Grimeton Radio Station. Die Station hat nur wenige Tage im Jahr geöffnet. Also vorher online schauen! Die Station, seit 2004 UNESCO Welterbe, ist beeindruckend. Alleine schon deshalb, weil sie noch voll funktionsfähig ist und sogar einige Tage im Jahr angeschaltet wird. Dann werden immer noch Telegramme über Radio Langwellen in die Welt geschickt. Und von anderen Stationen empfangen. Die Technologie ist dabei immer noch die gleiche wie vor gut 100 Jahren. Mit einem Anderson-Transmitter, der das Herzstück der Anlage darstellt, wird ein mickriges 1-Watt-Signal hoch transformiert auf 200.000 Watt, sodass es über 6 Antennen von jeweils 127 Meter Höhe (damals die höchsten Bauwerke Schwedens) die weite Reise nach Amerika antreten kann.







Die Technologie und die Geschichte ist gut beschrieben, und man bekommt schon fast Gänsehaut, wenn man die Pionierleistung sieht und nachliest, wer alles daran direkt oder indirekt beteiligt war: Edison, Tesla, Morse … und daran denkt, mit welcher Selbstverständlichkeit wir tagtäglich, z.T. sinnlose Nachricht in verschiedensten Messengern verschicken. Und was es damals, in den 1920er Jahren an Aufwand bedeutete, ein paar Morsezeichen drahtlos von Europa nach Amerika zu senden.
Auf dem Weg nach Kopenhagen legen wir noch einen Stopp in Malmö ein. Die Sonne scheint, es ist immer noch T-Shirt Wetter. Schön die Stadt so lebendig zu erleben. Überall sitzen Menschen draußen, Kinder spielen, Boote sind auf dem Wasser unterwegs. In der Oper ist gerade ein Konzert zu Ende. Die Besucher strömen nach der Vorstellung in’s Freie. Wir setzen uns mit Cappuccino und Zimtschnecken ebenfalls ans Wasser und genießen die Stimmung. Malmö ist immer wieder eine Reise wert. Für uns geht es heute noch weiter, aber den letzten „schwedischen“ Burger bei den Bastard Burgers lassen wir uns nicht entgehen.




Wir fahren wieder einmal über die Öresund-Brücke. Architektonisch immer noch sehr beeindruckend, wie sind sich filigran über die Meerenge zwischen Schweden und Dänemark streckt und dann auf einer künstlichen Insel in einen Tunnel mündet.
In Kopenhagen angekommen spüren wir gleich den Trubel. Mitten drin am Samstag Abend. Das hatten wir lange nicht mehr. Also auf zum Tivoli. Da es schon recht spät ist, heben wir uns den Besuch aber für einen anderen Abend auf. Statt dessen streuen wir einigermaßen planlos durch die Innenstadt. Nun ja, so einen groben Plan gibt es dann doch. Mit diversen Schlenker laufen wir Richtung Nyhavn. Kommen auf dem Weg dorthin am Schloss Rosenborg vorbei, werfen einen kurzen Blick auf die Oper und bestaunen auf dem Rückweg den Schwarzen Diamanten, die neueste architektonische Perle in Kopenhagen. Die Stadt ist übrigens 2023 Hauptstadt der Architektur. Es stehen ein paar spannende Tage bevor.








