Der letzte Artikel eines jeden Urlaubs hat es irgendwie ziemlich schwer. Meistens hat er noch das Glück angelegt zu werden. Ein paar Zeilen geben ihm meistens auch eine gewisse Bedeutung. Aber dann bleibt er doch viel zu häufig im Status „Entwurf“ hängen. Was, aus der Sicht des Artikels, auf jeden Fall ein eher unbefriedigender Zustand ist. Denn nur selten schafft es einer dieser Artikel noch veröffentlicht zu werden. Und dadurch fristen so einige Urlaubserinnerungen ein Schattendasein. So zum Beispiel unsere Spielhallen-Erlebnisse in Tokyo (und die Erkenntnis: nichts ist so spaßig wie das (ur)alte Super Mario Kart). Oder die Abreise von den Faröern, wo sich uns nochmals traumhafte Ausblicke aus dem Flugzeug auf die Inseln im Nordatlantik geboten haben.
Und, im Falle unserer Reise nach Neuseeland, würden somit unsere Tage in Singapur komplett aus dem Blog fallen, bzw. wären dazu verdammt auf ewig im Entwurfs-Stadium zu verharren. Und damit dies nicht passiert, hier noch eine kurze Zusammenfassung unseres Trips nach Singapur (verbunden mit dem Vorsatz, etlichen dieser Entwurfs-Artikel noch zu einer Veröffentlichung in unserem Blog zu verhelfen. Aber erstmal der Reihe nach…)
Nach fast vier Wochen Natur und Landschaft in Neuseeland freuen wir uns auf ein paar Tage in Singapur zum Abschluss unserer Reise. Als wir abends aus dem Flughafen kommen, in’s Taxi steigen und in die Innenstadt fahren fühlt es sich wunderbar vertraut an. Fast ein bisschen wie unser zweites zu Hause. Wir fahren den Highway Richtung Innenstadt, vorbei an Suntec City, dem Singapore Flyer und der Bibliothek. Und zwischen den Häusern erhaschen wir schon die ersten Blicke auf Marina Bay. Wir können’s gar nicht erwarten im Hotel einzuchecken, vor zur Esplanade an der Marina Bay zu laufen, uns auf die warmen Steine zu setzen und einfach nur auf die Skyline zu schauen. So wie schon beim letzten Mal und so wie vor über 10 Jahren, als wir das erste mal länger in Singapur waren und erst die Hälfte der jetzigen Skyline überhaupt gebaut war.
Wir genießen unsere Lieblingsorte von früher genauso wie die Entdeckungen auf das Neue, was sich seit unserem letzten Besuch ergeben hat. Die Stadt verändert sich immer weiter. Auch wenn die Unterschiede mittlerweile nicht mehr so riesig sind, es gibt doch jedes mal etwas neues zu entdecken. Wie das Digital Arts Museum, welches hier vor ein paar Monaten eröffnet hat. Als wir letztes Jahr in Tokyo das erste Digital Arts Museum besuchen konnten, sind wir aus dem Staunen nicht mehr heraus gekommen. Ein riesen großer Spielplatz aus Licht, Musik und Interaktion. Wir hatten damals komplett die Zeit vergessen und hatten schon insgeheim ein bisschen gehofft, dass sie uns beim Schließen der Tore übersehen und wir die Nacht darin verbringen können. Nun ja, der Plan ging nicht ganz auf, aber es war klar, dass wir uns das in Singapur ebenfalls ansehen müssen. Das Museum in Singapur ist zwar etwas kleiner, mit weniger Licht Installationen. Aber man kann auch hier eine riesige Menge Spaß haben. Und nachdem bei unserem letzten Trip nach Singapur gerade ein Lichter-Festival war passt es auch irgendwie, dass wir dieses Mal das Digital Arts Museum besuchen.
Architektonisch gibt es in Singapur auch immer Neues zu entdecken. Seien es Bürotürme, Hotels oder Brücken. Alles was neu gebaut wird, soll nicht nur seinem eigentlichen Zweck dienen sondern auch noch modern / ungewöhnlich / spannend aussehen. Die Henderson Wave ist zwar nicht mehr brandneu, aber wir haben es seither nicht mehr in diese Gegend von Singapur geschafft. Der Weg führt über uns von der MRT-Station durch einen Park hoch zum Mt Faber, dem höchsten Punkt Singapurs, und noch ein Stückchen weiter in die Southern Ridges, einem Zusammenschluss von mehreren Parks. Wir kommen vorbei an der Kabinen-Umlaufbahn, die den Mount Faber mit Sentosa verbindet. Und dann liegt sie vor uns und schwingt sich über ein Tal mit einer mehrspurigen Autostraße hinüber zur anderen Seite. Und schwingen passt bei der Henderson Wave ziemlich gut… Den Namen trägt sie nicht umsonst. Unter anderem sieht man von dort auch die sechs geschwungenen Türme des Wohnkomplexes Reflections at Keppel Bay mit den Tankern im Hintergrund. Auf der anderen Seite kann man in der Ferne die Bürotürme des Financial Districts erkennen. Und dunkle Wolken, die den nachmittäglichen Regenschauer ankündigen.
Ansonsten waren wir noch an vielen weiteren Lieblingsorten. So wie dem Food Hawker Lau Pa Sat wo’s wieder mal leckeres Essen unter freiem Himmel gab, dem botanischen Garten mit seinen Orchideen oder vielen Foodcourts. Und irgendwie sind wir jeden Abend wieder an der Marina Bay gelandet.
Dann ging es erst mal wieder nach Hause, in’s winterliche Deutschland. Die nächste Reise war zu dem Zeitpunkt noch nicht geplant, aber das sollte sich dann schnell wieder ändern…