Der Tag beginnt wieder einmal mit Regen. Irgendwie hatte die Wettervorschau in der App wohl ein anderes Budapest im Sinn, als sie etwas von Sonne angezeigt hat. Zumindest war auf dem Icon eine Sonne hinter Wolken zu sehen. Zumindest für kurze Zeit, vormittags. Vielleicht war aber auch eher der Wunsch Vater des Gedanken. Na ja. Wir beginnen den Tag mit einem Spaziergang zur Markthalle. Ostersonntag und -montag hat die Halle geschlossen. Also ist heute Vormittag unsere letzte Chance. Das dachten sich wohl auch einige andere Menschen, die über Ostern Budapest besuchen. Nichts desto trotz, es ist ein wunderschönes, riesiges Gebäude. Die Architektur alleine lohnt den Besuch. Es ist wie gesagt viel los, Menschen drängen sich durch die Gänge, die regnerische Mittagszeit tut ihr Übriges um die Menschen in’s Trockene zu locken. Es gibt von bestickten Tüchern, über Süßigkeiten bis zum Metzger so ziemlich alles im Angebot. In der oberen Etage bieten Restaurants Platz zum Sitzen und Genießen an.
Direkt nebenan überspannt eine grüne Stahlbrücke die Donau. Die Freiheitsbrücke, oder Gellért-Brücke, wie sie manchmal auch genannt wird. Ein beeindruckendes Bauwerk. Die gelbe Tram gibt einen schönen Kontrast zu den grün bemalten Eisenträgern. Direkt unterhalb der Brücke befindet sich die Anlegestelle für die zahlreichen Donaukreuzfahrtschiffe, von denen viele Tagesausflügler in Gruppen von Bord gehen.
Die Cafés und Restaurants in der Innenstadt sind gut besucht. Der Regen hat zugenommen, da ist ein Platz im Trockenen sehr willkommen. Vorbei an der großen Synagoge biegen wir in eine Seitengasse ab. In einer der Gassen entdecken wir ein Haus, das eigentlich vor Jahren schon abgerissen werden sollte. Es steht immer noch. Heute beherbergt es Kneipen und alternative Shops und ist so ein bekannter und belebter Ort in Budapest geworden. Eine von mehreren sogenannten „Ruin Bars“.
Je länger wir laufen, desto mehr Regen kommt von oben herab. Immer wieder Regen, dann Niesel und nochmals Regen. Schade. Also gibt es heute ausnahmsweise eine Mittagsruhe im Hotel solange es regnet.
Gegen Abend schlendern wir nochmals los. Vorbei an der Oper, ein wenig durch kleine Gassen mit der St. Stephans Basilika als Ziel. Sie ist eine der größten Kirchen Ungarns. Es ist zwar Ostersamstag und die Chancen hoch, dass gerade eine Messe gefeiert wird, wir wollen aber trotzdem unser Glück versuchen und sie von Innen besichtigen. Nun ja, wir verschieben es eher auf Morgen. So bestaunen wir das beeindruckende Gebäude heute lediglich von außen. Und laufen weiter zum Freiheitsplatz. Der auf Bildern sehr schön aussieht, allerdings gerade eher eine großflächige Baustelle darstellt. Überhaupt wird gerade noch fleißig gebaut in Budapest. Vor allem auf dem Palasthügel, wie wir morgen sehen werden.
Der Rest des Abends besteht aus ziellosem Mäandern durch die Gassen von Budapest. Vorbei an Bars und Kneipen, den Pariser Passagen (bei denen wir kurz überlegen, ob uns der Portier an der Tür wohl für ein Photo in die Empfangshalle lässt), vor zum Donau-Ufer, wo wir eine Foto-Ausstellung mit Bildern zu Ungarn finden, und in einem weiten Bogen laufen wir wieder zurück zu unserem Hotel.