Unsere Zeit in Budapest geht so langsam dem Ende entgegen. Der letzte Tag ist angebrochen und pünktlich zur Abreise scheint heute die Sonne. Es scheint ein wunderschöner Frühlingstag zu werden. Also schnell die Koffer gepackt und raus in die Sonne.
Passend zum sonnigen Wetter wollen wir heute unter anderem das „Stadtwäldchen“ erkunden. Ein Park mit einigen kleinen Schlösschen, direkt anschließend an den Heldenplatz mit der Siegessäule und das bekannte Széchenyi-Heilbad ist auch nicht weit. Außerdem wollen wir noch einem Rätsel auf die Spur kommen: Von unserem Hotelzimmer aus haben wir immer mal wieder in der Ferne einen rot-weiß-gestreiften Heißluftballon gesehen. Er sieht ein wenig aus wie einer, mit dem Phileas Fogg in 80 Tagen um die Welt reisen könnte. Aber vermutlich ist die Lösung viel banaler.
Statt die U-Bahn-Linie 1 zu nehmen, nebenbei bemerkt die älteste U-Bahnlinie in Kontinental-Europa (nur in London waren sie noch früher mit dem Bau einer U-Bahn fertig geworden), schlendern wir immer entlang einer schönen, begrünten Allee, der Andrássy út, zum Heldenplatz. Mitten auf dem Platz steht eine markante Säule, dahinter zwei Säulengänge mit den Heerführern der 7 Gründungsstämme Ungarns.
Hinter dem Heldenplatz beginnt gleich der Park, das Stadtwäldchen. An diesem sonnigen Morgen zieht es viele Budapester mit ihren Familien in’s Grüne. Nicht weit davon ein Schloss umgeben von einem großen Wasserbecken – allerdings ohne Wasser. War es einmal der frühere Burggraben? Oder nur ein künstlich angelegter See um den Park ein Stückchen natürlicher zu machen? Wenn das ganze Becken voller Wasser ist, wirkt es sicherlich ganz anders. So stehen die Schlösschen ein wenig trostlos auf dem Trockenen.
Im Park hinter den Schlössern ist viel los, jeder nutzt das schöne Wetter für einen Osterspaziergang im Grünen. Und hier liegt auch des Rätsels Lösung: Ein Heißluftballon an einer Leine ist eine der Attraktionen hier im Park. So kann man den Park und die Stadt ganz einfach von oben betrachten.
Weiter geht’s vorbei am Zoo, zum berühmten Széchenyi Heilbad (welches unter seinem Ruhm mittlerweile auch etwas zu leiden hat). Die Badesachen haben wir im Hotel gelassen, aber vermutlich wäre die Warteschlange am Eingang eh zu lang gewesen. So steigen wir für den Rückweg in die Stadt nun doch in die U-Bahn. Schließlich wollen wir in der Innenstadt noch eine Ecke erkunden, in der wir bisher noch nicht gewesen sind: Die Gegend um das Hotel Gellert.
Auf dem Weg zum Hotel Gellert werfen wir noch einen kurzen Blick in das New York Café – laut eigener Aussage eines der schönsten Cafés der Welt. Das Gebäude ist majestätisch, prunkvoll und verschnörkelt. Für einen Platz in dem Café muss man am besten mit einer Reservierung kommen. Aber dann kann man seinen Kaffee und ein Stückchen Kuchen in gediegen nobler Atmospäre genießen. Für uns bleibt’s bei einem kurzen Blick hinein in das prunkvoll verzierte Café. Wir haben ja immerhin (noch) den Vorsatz, nicht allzu spät die Heimreise anzutreten.
Durch diverse Seitengassen kommen wir an der Universität vorbei, machen uns auf den Weg zur Markthalle, aber da die Zeit drängt, sparen wir uns das letzte Stückchen Wegstrecke und steigen in die U-Bahn um schnell auf die andere Donauseite zu kommen.
Ein krasser Kontrast zur letzten U-Bahn-Fahrt: Die Station besteht aus kunstvoll gegossenem Sichtbeton. Kalte, graue Farben, „bombastische“ Architektur und Rolltreppen, die einen tief unter die Erde bringen. Immmerhin müssen wir unter der Donau hindurch. Die U-Bahn fährt fahrerlos und leise. Auf der anderen Seite der Donau ein ähnliches Bild. Dieses Mal besteht die U-Bahn-Station aus kantigen Betonblöcken, die in scheinbar chaotischer Anordnung kruez und quer über der U-Bahn liegen.
Oben angekommen, sind wir am Platz vor dem Hotel Géllert, welches auch das Gellértbad beheimatet. Ein weiteres Heilbad in Budapest. Unsere Badesachen liegen immer noch im Hotel. Deswegen schlendern wir nache einem Kaffee zurück über die Freiheitsbrücke, bewundern kurz die gläserne Architektur des Bálna Einkaufszentrums und beschließen dann doch endlich zurück zum Hotel zu fahren. Etwas später als geplant, aber das war ja zu erwarten. Auf der Autobahn Richtung Österreich hat es gerade eh noch Stau. Und so konnten wir uns die zusätzliche Zeit in Budapest noch gönnen.
Nun sind wir auf der Autobahn Richtung Österreich. Wir haben in den letzten Tagen viel gesehen und erlebt in Budapest und Bratislava. Und doch gibt es noch mehr zu entdecken. So fehlen uns noch ein Besuch im Pralament, in der frisch renovierten Oper und der großen Synagoge. Die Ruinen-Bars haben abends bestimmt noch eine ganz andere Atmosphäre als untertags. Und die Fischerbastion mit der Matthiaskirche wirkt bei Sonnenaufgang sicherlich viel stimmungsvoller als an einem trüben Sonntag Nachmittag. Genug Material jedenfalls für einen weiteren Trip nach Budapest.
Auf dem Heimweg machen wir nochmals Halt in Parndorf. Nicht wegen der Outlets. Aber das Essen in der Parndorfer Alm hatten wir auf der Hinfahrt schon genossen. Gut und deftig … Genau das Richtige um sich für die letzten Stunden Autofahrt noch einmal zu stärken.