Kaum sind wir Freitag Abend in Montreal angekommen, fallen uns die vielen teuren Autos auf, die durch die Stadt fahren. Da reiht sich ein Lamborgini an den nächsten, fast die gesamte Modellpalette von Ferrari ist auf dem Straßen Montreals unterwegs und ab und zu flitzt auch ein Tesla vorbei… Verdreht man sich am Anfang noch bei jedem aufheulendem Motorengeräusch den Kopf heißts irgendwann im Laufe des abends nur noch „ach, schon wieder ein Lamborghini…“
Lärm machen auch die getunten Autos, die wie aus dem Film „Fast and Furious“ geschnitten aussehen, und das nicht nur mit spannenden Motorengeräuschen, sondern häufig auch mit passender Musik.
Die anderen „Schönen und Reichen“ lassen sich per Stretchlimusine, gerne auch mal in Geländewagenausführung fahren. Die ganzen Sportautos werden dann stilecht an der ESSO-Tankstelle geparkt und ab geht’s zur Party.
Natürlich dürfen bei so einem Eventwochenende die schicken Mädels in Minikleid von gewissen Modedesignern und hochhackigen Pumps nicht fehlen. Spannend zuzusehen, wie dann über das Kopfsteinpflaster gewackelt wird…
Partys und VIP Veranstaltungen gibt es an jeder Ecke, die Straßen und Gassen sind voll.
Aber eigentlich geht’s ja um was anderes: den Großen Preis von Kanada in Montreal.
Sonntag ist es dann endlich soweit: nach einem guten Frühstück und etwas Fachsimpelei mit anderen Gästen des B&B, die auch zum Rennen gehen, machen wir uns auf zum Circuit Gilles Villeneuve. Dort angekommen sichern wir uns unsere Plätze auf der Tribüne und warten bis das Vorprogramm beginnt.
Zuerst ein Rennen mit Formel 1 Oldtimern aus den 70er und 80er Jahren (schön anzusehen und ganz schön laut), danach ein Rennen der Ferrari-Challenge und um 14 Uhr dann das Formel 1 Rennen.
Große Spannung. Und es hat sich gelohnt dafür einen Tag in Montreal zu „opfern“. Unsere Sitzplätze sind in der Nähe der Haarnadelkurve mit Blick auf die gerade Richtung Start-und-Ziel. Links neben uns auf der Tribüne sitzen eine Reihe Ferraristi (ganz offensichtlich Alonso-Anhänger, und wenn schon nicht Alonso gewinnt, dann doch bitte schön Hamilton) und rechts von uns ein Paar aus New York bei dem Er seine Formel-1-kompetenz gleich mit der Frage „und was machen die (Formel-1-Fahrer), wenn’s regnet? Fahren die dann weiter?“ unter Beweis gestellt hat.
Das Rennen war dann richtig spannend. Und es war faszinierend zu sehen, wie schnell so ein Formel-1-Auto wirklich fährt. Das kann man im Fernsehen nur erahnen.
Und auch wenn Nico Rosberg den Sieg in der vorletzten Runde noch abgeben muss, war es ein sehr cooles Erlebnis.
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