Wir fahren mit etwas gemischten Gefühlen zu unserer heutigen Wanderung. Es geht zum Oeschinensee. Jener See, der in den letzten Jahren eine steile Instagram-Karriere hingelegt hat. Wir erinnern uns an ein Erlebnis am Lago du Braies in Südtirol. Als wir nichts ahnend (und vielleicht auch ein wenig naiv) am späten Vormittag versucht haben einen Parkplatz in Laufweite des Sees zu ergattern… Und nach kurzer Zeit entnervt wieder umgedreht sind ob der Staus und dem Chaos vor den Parkplätzen. Und jetzt … Parkplatz Kandersteg, Talstation. Der Parkplatz ist noch fast leer. Wir sind an diversen Überlauf-Parkplätzen vorbei gekommen. Auch diese noch leer. Also schnell die Wanderstiefel geschnürt und hoch den Berg. Von hier führen mehrere Wanderwege zum bekannten Bergsee hinauf. Wir entscheiden uns für den Weg entlang eines Flusstals. Es geht stetig bergan. Nach gut einer Stunde erreichen wir den Öschinensee. Türkis-blau liegt er eingebettet in der Berglandschaft. Die Gipfel rundherum sind noch schneebedeckt.
Wir gehen weiter bergan hinauf auf den Heuberg. Der Weg ist schmal, geht teils über Stufen, ist aber gut machbar. Der Ausblick von oben belohnt die Anstrengungen. Mittlerweile ist es sonnig warm. Wir folgen dem Rundweg (Nr. 8) und laufen in einem Bogen über Wiesen mit bunten Frühlingsblumen zurück zum Öschinensee. Tief unter uns ist immer ein Stück vom Oeschinensee zu sehen. Die schneebedeckten Gipfel von der anderen Seite des Sees spiegeln sich im türkisblauen Wasser. Einige der Gipfel tragen eine kleine Mütze aus weißen Wolken.
Je näher wir dem See wieder kommen, desto trubeliger wird es. Das Seeufer ist mittlerweile sehr belebt. Einige Baden, andere Grillen. Es ist ein beliebter Ausflugsort für Groß und Klein und mit der Seilbahn einfach zu erreichen. Wir lassen sie links liegen und gehen über den gleichen Weg wieder zur Talstation zurück. Am Ende sind es knapp 870 Höhenmeter und ein wenig mehrbals 5 Stunden, die wir unterwegs gewesen sind.
Anschließend bummeln wir noch durch Spiez. Der Ort liegt schön am Thuner See und bei dem sonnigen Wetter fühlen wir uns ein wenig wie an „unserem“ See – dem Comer See. Wir schlendern durch den Schlosspark, schauen kurz hinunter zum Hafen und machen einen Abstecher in die Weinberge gleich neben dem Schloss.
Unser ursprünglicher Plan für den Abend geht leider nicht auf. Wir wollten hoch auf den Harder Kulm um von dort den Sonnenuntergang mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau zu genießen. An einem sonnigen Freitag Abend keine allzu kreative Idee … Die Warteschlange vor der Zahnradbahn lässt ernsthafte Zweifel aufkommen, ob man da überhaupt noch vor Sonnenuntergang oben ankommen würde.
Statt dessen machen wir noch einen Abstecher nach Iselwalt … und dann ist der Tag auch schon wieder vorbei. Auf einem sonnigen Bänkchen am Seeufer – diesmal der Brienzer See – lassen wir den Tag ausklingen (also einer von uns, der andere nutzt die Zeit für Fotos aus der Luft…).