Nach einer sonnigen Fährüberfahrt von Hirtshals in Dänemark nach Larvik in Norwegen und noch einem (vermutlich für einige Tage letzten) Stück Autobahn erreichen wir Oslo am frühen Abend.
Es ist Samstag Abend und die Menschen in Oslo genießen das fast schon sommerliche Wetter. Die Sonne scheint. Die Stadt am Meer ist lebendig. Überall klingt Musik aus Restaurants und Kneipen. Menschen picknicken auf den vielen Grünflächen der Stadt, Standbars haben geöffnet und das Beste: schwimmende Saunen im Hafenbecken rund um die Oper. Da ist die nächste Abkühlung nicht weit weg.
Ein Besuch in Oslo ohne mindestens einmal bei der Oper gewesen zu sein geht nicht. Architektonisch ein Traum aus weißem Stein, warmem Holz im Innern und viel Glas in der Fassade. Das Ganze wirkt wie ein Eisberg, der in’s Meer gleitet. Vor ziemlich genau 10 Jahren waren wir das letzte Mal hier. Da stand die Oper noch recht einsam und gefühlt etwas abseits am Rande des Stadtzentrums. Um das elegante Gebäude herum: viele Baustellen, Kräne, Lärm. Heute ist hinter und um die Oper herum ein tolles modernes Viertel entstanden. Eine Mischung aus schicken Bürotürmen, kreativen Wohnblöcken und zwischendrin Restaurants und viel Platz zum Sitzen entlang des Ufers. Und als neues Highlight das Munch-Museum. Gerade erst eröffnet steht es neben der Oper. Die skandinavische Architektur beeindruckt. So etwas findet man nicht oft und man kann sich an den vielen kleinen Details, die selbst in „normalen“ Wohnblöcken zu finden sind, nicht satt sehen.
Mittlerweile haben wir 23 Uhr. Es ist noch immer nicht wirklich dunkel, die Straßen und die Ufer sind weiterhin belebt. Ein tolles Gefühl wieder zurück zu sein im Norden. Mit einem Spaziergang durch das Viertel Aker Brygge beenden wir den Abend. Dieses moderne Wohn- und Geschäftsviertel war vor 10 Jahren schon beeindruckend modern und ist heute noch immer sehenswert und aktuell. Die Restaurants sind gut besucht, Menschen sitzen an den Ufern oder stehen in langen Schlangen vor Clubs und Bars. Über all hört man Musik.
Am Sonntag Morgen laufen wir nochmals durch das nun ruhigere Oslo. Wir erleben ein ganz anderes Gesicht der Stadt, die so langsam erwacht.
Da in unserem Hotel der Aufzug für das Auto um es aus der Tiefgarage zu bekommen defekt ist, verlängert sich unser Aufenthalt in Oslo noch ein wenig. Nachdem wir gestern auf dem Weg in die Tiefgarage schon kurz stecken geblieben sind, scheint er danach seinen Dienst komplett eingestellt zu haben. Wir haben heute nicht mehr viel geplant, lediglich die Fahrt nach Otta steht auf dem Programm. Und so nehmen wir’s einigermaßen gelassen und hoffen, dass der Techniker den Fehler im Fahrstuhl bald finden wird.