Draußen ist es dunkel. Sehr dunkel. Wir befinden uns an einem der dunkelsten Orte der Erde. Lake Tekapo ist ein Dark Sky Reserve. Die nächsten Orte sind mehr als 50km entfernt. Selbst die Straßenlampen in dem Ort sind gedimmt um möglichst wenig Lichtverschmutzung zu verursachen. Als wir nachmittags angekommen sind waren noch einige Wolken am Himmel, aber jetzt kurz nach halb elf abends, ist von ihnen nichts mehr zu sehen. Also: nichts wie raus. Das Thermometer zeigt knapp über 0 Grad an. Also: warm einpacken.
Gesagt, getan. Kurze Zeit später stehen wir in stockdunkler Nacht am Ufer des Lake Tekapo, schauen nach oben gen Himmel: und kommen aus dem Staunen erst mal nicht mehr raus.
Über uns funkeln unzählige Sterne. Es ist ja schon gar nicht so einfach, in einer klaren Nacht die Sterne über der nördlichen Hemisphäre zu zählen. Aber hier sind’s noch viel, viel mehr. Immer wieder kann man mit bloßem Auge kleine Stern-Häufchen erkennen. Und überm südlichen Horizont liegt die Milchstraße.
Wir fahren noch ein wenig weiter. Weg vom Seeufer, dass wir uns mittlerweile mit einigen anderen Fotografierenden teilen (hier steht unter anderem die „Church of the old Shepherd“, eine kleine Kapelle, die Dank Instagram weltweite Berühmtheit erlangt hat und entsprechend beliebt ist) hinaus aus der Stadt. Und da ist’s noch ne Ecke dunkler. Wir steigen aus dem Auto aus. Um uns herum Stille. Es dauert eine Weile, bis sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Es ist Neumond. Über uns keine einzige Wolke mehr. Nur noch ein Meer von Sternen.
Die Wettervorhersagen für die nächsten Tage klingen vielversprechend. Vermutlich wird sich das eher negativ auf das Schlafpensum auswirken. Aber: wie oft hat man schon die Möglichkeit unter solch einem Himmel die Nacht zu verbringen (zumindest einen Teil davon). Und wie man mit sehr wenig Schlaf trotzdem gut durch den Urlaub kommt wissen wir spätestens seid unserer Reise auf die Lofoten zum Polarlichter-Kucken…