Wir nutzen die frühen Sonnenstrahlen und bummeln noch ein wenig durch Mariestad. Der Ort hat eine hübsche Altstadt und liegt schön am Vänern See. Auf einer Insel befindet sich das Schloss mit einem Museum. So früh am Morgen ist es in den Straßen der Altstadt noch ruhig und das Licht der Sonne scheint noch ziemlich warm. Die Farben wirken gleich ganz anders, viel intensiver als noch die letzten Tage mit Wolken und Regen.
Weiter nördlich nutzen wir das sonnige Wetter und fahren nochmal eine Schleusen Anlage an. In Sjörtorp beginnt der Göta-Kanal. Mit drei Schleusen Stufen werden die Schiffe vom Vänern See kommend nach oben gehoben. Der Kanal verbindet die beiden Seen Vänern und Vättern. Der Hafen direkt neben den Schleusen ist schön angelegt und bietet Platz für einige Schiffe. Jetzt im Oktober sind die meisten Anlegestellen leer. Wie trubelig es wohl im Sommer zugehen mag?
Auf dem Weg zu den westlichen Schären nördlich von Göteborg, „Bohuslän“, machen wir einen Zwischenstopp bei Schloss Läckö. Das Schloss liegt schön auf Schären am Vänern See. Eine wohl beliebte Anlegestelle für die Göta-Kanal Reisenden. Und das nicht nur für moderne Göta-Kanal-Touristen. Auch schon zu Zeiten der Dampfschiffe war das Schloss eine beliebte Anlegestelle für die Reisenden der damaligen Zeit.
Abends laufen wir durch und über die rötlichen Felsen des Naturreservats „Stangehuvud“. Der Kustigen, der Wanderweg der einmal die Schären-Küste entlang von Göteborg an die norwegische Grenze verläuft, kommt auch hier vorbei. Wir folgen einem Teil des Weges bis zu einem besonderen „Leuchthaus“. Ein kleines weißes Haus auf dem Fels. Darin ein „Holzhocker“ mit modernem Leuchtfeuer darauf. Es ist zwar nur ein relativ kleines Leuchtfeuer, aber für die Fischer vor Ort sind diese kleinen Leuchtfeuer auf den zahllosen felsigen Inseln wichtige Orientierungshilfen. Wie uns ein Spaziergänger erklärt, sind diese vor allem bei nebligen Wetter zum Teil überlebenswichtig für die Fischer. Zur besseren Orientierung wurden außerdem auf den einzelnen Inseln, weil sie sich alle recht ähnlich sehen, markante Steinhaufen errichtet damit die Fischer besser erkennen können, wo sie sich gerade befinden.
Wie oft dieses Motiv wohl schon fotografiert wurde? (Also von uns heute bestimmt ein paar viele Male…)
Zu Beginn ist das Licht ganz weich, alles wirkt „weichgezeichnet“, der Horizont kaum abgegrenzt. Später sieht man im Süden die aufziehenden Regenwolken. Und kaum wollten wir gehen erleben wir einen der schönsten Sonnenuntergänge überhaupt.
Nachdem es jetzt etwas später geworden ist und bald dunkel wird, nehmen wir die Beine in die Hand um über die Felsen wieder zurück zu unserem Auto zu kommen. Die Stirnlampen haben wir im Auto liegen lassen. Als wir zu der kurzen Wanderung aufgebrochen sind könnten wir auch noch nicht ahnen, dass wir erst nach Einbruch der Dunkelheit wieder zurück sein werden. Der überraschende Sonnenuntergang hat sich auf jeden Fall gelohnt…