Wir haben wunderbar geschlafen. Der mit Tatami-Matten ausgelegte Boden ist sehr angenehm und die Futons waren weicher als viele Hotelbetten zuvor. Fast schade, das wir heute schon weiter reisen.
Vor dem Frühstück (um 6:30 Uhr) durften wir dem buddhistischen Morgenritual beiwohnen. Mönche lesen dabei Sutren in einem monotonem, singenden Ton. Unglaublich schön die Stimmung in der Zeremonie-Halle. Überall Kerzen, reich verzierte Wände. Viel Gold.
Anschließend geht es weiter zur Feuerzeremonie. Ein Mönch schlägt die Trommel und „singt“ Sutren, der zweite gibt Opfergaben in ein Feuer – nach festem Ritual. Auch hier ist die Stimmung fast mystisch.
Das buddhistischen Frühstück ist dann doch eher eine Herausforderung. Suppe, Tofu und Reis. Sehr überschaubar. Für uns gewöhnungsbedürftig. Aber wir essen alles auf (und gönnen uns anschließend ein Müsli).
In der Nacht hat es geregnet. Der Himmel ist noch dicht mit Wolken verhangen. Genau die richtige Stimmung, um den Okonuin Friedhof nochmal zu besuchen. Jedes Grab sieht anders aus. Viele schon sehr alt. Mit Moos überwachsen. Der Friedhof ist buddhistisch, aber jeder der möchte kann hier ein Grab bekommen.
Im Bereich um das Grab Kobo Daishi’s ist Fotografieren verboten. Hier wird gebetet. Direkt vor der Grabstätte steht eine große Halle mit unzähligen Laternen an der Decke. Die Laternen sind Spenden. Voll schön wie der Raum im Licht der Laternen erstrahlt.
Wir laufen nochmal eine Runde durch den Garan und verabschieden uns dann von Koyasan.
Nachmittags erreichen wir Arashiyama (Stadteil von Kyoto).
Zuerst laufen wir durch den Bamboo Grove. Der Teil des Parks ist übervoll mit Selfie Freunden in traditioneller japanischer Kleidung. Auch bei Reisegruppen ist der Bamboo Grove beliebt. Am Ende des Wegs – wir wollten schon umdrehen – entdecken wir ein kleines Schild, dass auf einen privaten Garten hinweist: Okochi sanso.
Der Garten gehört nicht zu einem Tempel, sondern zu einer Villa. Ein kleiner, sehr feiner Garten. Mal was ganz anderes als die Tempel-Gärten. Allein wegen der Aussicht auf Kyoto lohnt sich der Abstecher.
Nachdem wir unser Auto wieder abgegeben haben, gehen wir abends noch in den Shoren-in Tempel. Einige Tempel machen zu bestimmten Jahreszeiten nachts auf und beleuchten ihre Gärten wunderschön. Ein tolles Erlebnis. Die Stimmung nachts im entsprechend ausgeleuchteten Tempel – muss man erlebt haben!