Der Genfersee am südlich-westlichen Ende der Schweiz war schon lange auf unserer Reiseliste. Nach viel Stau rund um Zürich sind wir abends in unserem Appartment in Lausanne angekommen. Für die nächsten Tage ist traumhaftes Sommerwetter angesagt. Nach dem bisher eher verregneten Sommer sind das willkommene Aussichten.
Und doch beginnt unser Urlaub nicht ganz so, wie wir es uns erhofft hatten, sondern an einem Samstag Vormittag auf einer Autobahnraststätte zwischen Lausanne und Montreux (immerhin mit Blick auf den Genfer See). Die „heiße“ Herfahrt und der Freitag-Abend-Stau um Zürich haben ihren Tribut verlangt: der Behälter mit dem Kühlwasser in unserem Auto ist vollkommen leer. Und da wir nicht wissen, ob es ein Leck gibt und wie groß es ist, rufen wir beim TCS an und warten auf einen „Gelben Engel“. Nach einiger Zeit, in der wir das rege Treiben mit schicken Autos auf der Raststätte verfolgen, trifft er ein. Seine Diagnose scheint eindeutig: Wasser auffüllen, am Sonntag noch vorsichtig ein wenig herum fahren und Montag direkt ab in die Werkstatt.
Unsere Herangehensweise: Auto schonen mit dem Ziel, es wieder einigermaßen heil nach Hause zu bringen. Dadurch ändert sich ein wenig unsere Reiseplanung, aber wir hoffen zu dem Zeitpunkt trotzdem noch auf ein paar schöne Tage am Genfer See. Mit gut gefülltem Kühlwassertank fahren wir weiter die paar Kilometer bis Chexbres.
Von Chexbres aus wandern wir durch die Weinberge zwischen Lausanne und Montreux. Die „Terrasse Lavaux“ sind berühmt und dementsprechend gut sind die Wege zwischen den Weibergen ausgeschildert. Die Hänge liegen wunderschön am nördlichen Ufer des Sees, immer geneigt zum See hinab. Vor allem rund um Lutry oder auch zwischen Chexbres und Saint Saphonin lohnt sich die Tour. Wer möchte kann die 11 km am Stück in eine Richtung laufen und mit dem Zug zurück zum Ausgangspunkt fahren. Wir entscheiden uns für zwei Etappen und wandern dafür ein wenig kreuz und quer durch die Weinreben.
Im und auf dem See herrscht buntes Treiben. Schiffe verschiedenster Art kreuzen über das spiegelblaue Wasser. Schwimmer und Stand-Up Paddler sind entlang des Ufers unterwegs.
Abends machen wir noch einen Abstecher nach Lausanne. Die Altstadt liegt erhöht am Berg. Die kleinen Gassen schlängeln sich teils mit hölzernen Treppen verbunden auf und ab. Mittendrin ragt die Kirche Notre Dame hervor. Mit ihren tollen bunten Fenstergläsern ein schöner Abstecher zum Abkühlen. Wir haben Glück und bekommen noch ein „kostenloses“ Orgelkonzert, da ein Organist auf dem imposanten Instrument gerade seine Stücke übt.