In der Morgensonne laufen wir noch ein wenig über den Costal Path in der Nähe von Lundy Bay. Dabei kommen wir an der ein oder anderen kleinen Sandbucht vorbei. Dann wieder felsige Küste mit türkis blauem Wasser. Es ist noch wenig los. Der ein oder andere Hundebesitzer geht Gassi. Hunde scheinen in Cornwall sehr wichtig zu sein. Irgendwie fällt man ohne eigenen Vierbeiner schon fast auf.
Am Weg liegt noch das Trerice House. Ein etwas kleinerer Landsitz. Der Garten hier ist wilder, lila Mohnblumen teilen sich mit Artischocken ein Beet. Viele Obststräucher. Die Johannisbeeren sind schon tief rot und auch im Gemüsebeet kann geerntet werden. Im Haus überall kleine Sträuße aus Wiesenblumen von den umliegenden Feldern.
Wheal Coates Minen: Es gab entlang der Küste in Cornwall früher zahlreiche Zinnminen und die alten verlassenen Gebäude stehen zum Teil noch heute. Teils gut erhalten, teils verfallenen. Von der Natur schon etwas zurück erobert. Die Wheal Costes sind recht bekannt. Die Backsteingebäude sind von Heidekraut eingewachsen. Das blaulila der Blüten passt gut zu dem rot der Gebäude. Dahinter türkisblaues Wasser. Ob der Zinn auf die Farben eine Auswirkung hatte?
Der Costal Path kommt einfach an allem vorbei. So auch an den Minen. Wir folgen ihm Richtung Süden bis zum Chapel Porth Beach. Der Strand liegt eingerahmt von Felsen. Es hat große Wellen. Kinder und Erwachsene springen und Plantschen im Wasser. Surfer warten auf die perfekte Welle.
Wir stecken auch mal die Füsse ins Wasser. Brr. Ganz schön kalt. Aber auch ziemlich erfrischend bei 30 Grad Celsius. Nach einer kurzen Badepause fahren wir weiter zu unserem nächsten Übernachtungsstopp.
St Ives ist ein recht beliebtes Fischerdorf an der Südspitze Englands. Es hat drei Strände aus feinem weißen Sand. Ganz klares Wasser. Ein wenig Südseefeeling.
Der Ort ist verwinkelt. Viele kleine Gassen und Straßen. Alles am Hang zum Meer hin abfallend. Viele kleine Häuser. Schön hergerichtet. Einige davon sind Kunstgalerien. Die Häuschen haben oft einen kleinen Garten oder zumindest denbobligatorischen Rosenstrauch.
Die Ufer Promenade ist belebt. Bei dem Wetter ist jeder draußen. Die Restwärme des langen Tages genießen und auf den Sonnenuntergang warten. Und so kurz vor der Sommersonnenwende sind die Tage richtig lang.
Der Hafen von St Ives liegt heute abend komplett trocken. Schiffe liegen schräg auf dem Sand. Und warten darauf, dass die Flut wieder Wasser bringt. Der Tidenhub hier ist enorm. Gute 4 Meter dürfte der Unterschied zwischen Ebbe und Flut sein. Vielleicht sehen wir den Hafen morgen ja mal mit Wasser.
Dann tauxht am Strand ein großes Kettenfahrzeug auf. Wir haben erstmal ein Fragezeichen auf der Stirn. Dann sehen wir das Boot der Wasserrettung aufs Ufer zu fahren. Mit Schwung fahren sie in den Sand. Das Kettenfahrzeug fährt darauf zu und zieht es auf eine Rampe. Dann geht es zurück über den Strand zum Ufer. Dort wird es gründlich gewaschen und über Nacht in die Garage geparkt. Klar, die müssen sowohl bei Ebbe wie auch Flut ihr Boot ins und aus’m Wasser bringen.
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