Bei bewölktem, aber drückend warmem Wetter machen wir uns auf den Weg Richtung Financial District und Boat Quay. Am Morgen kann man hier noch den Fluss entlang schlendern, gegen später wird man von den zahlreichen Kellnern der Restaurants alle paar Meter angesprochen.
Zwei Parallelstrassen weiter beginnt Chinatown. Hier hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Viele neue Wolkenkratzer sind nun hinter den Shophäusern am Horizont zu sehen. Die Gassen in Chinatown sind sauberer, viele neue schicke Restaurants und Cafés finden sich entlang der Straßen.
Nur noch selten sieht man die traditionellen kleinen Läden. Immer wieder entdeckt man zwischen den Häusern bunt verzierte Tempel. Heute regnet es ab und zu. Aber es gibt genügend zum Unterstehen und nach wenigen Minuten Platzregen geht’s dann auch gleich weiter. Und nein, der Regen kühlt kaum ab. Die feuchte Wärme bleibt unverändert und treibt uns Schweißperlen auf die Stirn.
Der Tempel Wak Hai Cheng Bio Tempel ist neu renoviert und lädt zu einem Besuch ein. Die feinen, bunten Verzierungen sind beeindruckend.
Weiter die Straße entlang entdecken wir ein Hawker Center. Genau zum richtigen Zeitpunkt – es beginnt nämlich mal wieder ein Regenschauer. Also suchen wir uns auf der oberen Etage einen Tisch. An den Tischen neben uns fast ausschließlich Einheimische. Hier ist es üblich, dass einer den Tisch belegt und der andere Essen holt. Oder man legt seinen Schirm oder ein Tempopäckchen auf einen Stuhl um ihn zu reservieren. Und egal wie groß der Andrang in einem Hawker Center ist, liegt auf einem Stuhl ein Tempo-Päckchen ist dieser für andere Gäste tabu.
Die Auswahl an Essen ist schier endlos. Und es duftet kreuz und quer durch auch nur jegliche erdenkliche asiatische Küchen.
Wir entscheiden uns für Nudeln Bee Hoon, das ist vermutlich die Vorlage für die gebratenen Nudeln beim Asiaten in Europa. Sehr lecker und unglaublich günstig. Selber kochen lohnt bei den Preisen kaum und entsprechend voll ist es hier.
Gut gestärkt und wieder trocken gehen wir weiter durch den Ann Siang Hill Park. Die Shophäuser in der gleichnamigen Straße sind alle frisch renoviert und herausgeputzt. Fast jedes Haus hat im Erdgeschoss eine Bar, ein Restaurant oder Cafe.
Ein kleiner Abstecher bringt uns zum Sri Mariamman Tempel. Der Tempel sticht mit seinen bunten Figuren aus dem Stadtbild. Es ist nicht ganz klar, warum der älteste Hindutempel Singapurs mitten in Chinatown steht.
Gleich ein paar Schritte weiter treffen wir auf den Buddha Tooth Relic Temple. Ein relativ neu erbauter Schrein. Im Inneren mit viel Gold verziert, riesige Buddha Figuren, eine Gruppe gleichförmig betender Menschen ist darin versammelt. Mönche geben den Takt des Gebets vor. Wir fühlen uns in eine andere Welt versetzt.
Wir laufen immer noch leicht verwundert durch die Gassen von Chinatown. Es hat sich viel verändert, alles neuer, moderner. Schicke Läden (eine Straße voller Brautmoden-Geschäfte) reihen sich ein neben klassischen TCM Kliniken. Ein ganz eigener Duft, wenn man daran vorbei kommt.
Dann holt uns leider wieder ein Regenschauer ein. Wir warten noch kurz, aber diesmal ist es wohl ein längeres Gewitter. Wir springen in den nächsten Bus. Von der Haltestelle gegenüber ins Hotel rennen wir, werden bei dem Sturzregen trotzdem klatschnass. Egal, warme Dusche, ausruhen und in einer Stunde ist der Regen bestimmt vorbei.
Wie erwartet machen wir uns knapp zwei Stunden später gut ausgeruht nochmal auf den Weg. Zunächst gehen wir über die unterirdischen Malls in Richtung SunTec City. Nach einer Stärkung im Foodcourt (diesmal Chicken Rice) holen wir uns Glück, indem wir innen um den Fountain of Wealth laufen. SunTec City wurde nach FengShui Regeln erbaut und besteht aus fünf Türmen, die sich im Kreis um den Brunnen „Fountain of Wealth“ reihen. Der Grundriss gleicht einer offenen Hand. Ab und zu gibt’s hier abends eine Musikshow zum Wasserspiel des Brunnens.
Wir wollen zum Abschluss des Abends noch einen Abstecher zur Esplanade machen. Das Konzert- und Theater-Haus verdankt seine einmalige Form der hier einheimischen Durian-Frucht (Stinkfrucht).
Am Ufer genießen wir den Blick rund um die Marina Bay. Aktuell ist ein Festival, dass die Marina Bay in buntem Licht erstrahlen lässt. Die Fassade des ArtScience Museums dient als Projektionsfläche. Musik schallt durch die Bucht. Am Ufer entlang entdecken wir zahlreiche Installationen, die alle zum Thema Licht passen.
Kurzer Hand laufen wir immer weiter dem Ufer nach und stellen fest, das man nun einmal zu Fuss um die gesamte Marina Bay laufen kann. Wow, da hat sich einiges getan. Vor 10 Jahren bestand ein Großteil der Marina Bay noch aus frisch aufgeschüttetem Land, das trocknen und sich setzen musste. Heute stehen hier Hochhäuser, Parks und im Untergrund fährt eine neu gebaute Linie der MRT. Die Bucht ist unglaublich beeindruckend und so gibt’s nun viele Nachtbilder…
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