Morgens fahren wir entlang der Küste Richtung Westen. An der Küste und der vorgelagerten Inseln gibt es einige Leuchttürme.
Der erste schön gelegene Leuchtturm ist der Phare du Petit Minou. Über eine Brücke ist er auf seinem Felsvorsprung gut zu erreichen. Ein beliebtes Fotomotiv.
Der Phare de Kermovan steht an der Hafeneinfahrt gegenüber dem Ort Le Conquet. Über einen kleinen Hügel führt ein kurzer Fußweg zum Leuchtturm.
Am Pointe Saint Mathieu findet sich eine Besonderheit: direkt neben dem Leuchtturm steht eine (zerfallene) Kirche. Daneben ein Michelin Restaurant (aber auch für den kleinen Geldbeutel gibt es auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein kleines Café mit frischen Salaten und belegten Baguettes).
Weiter nördlich am Pointe de Corsen blickt man aufs Meer hinaus. In der Ferne sieht man große Schiffe, u.a. die Fähre nach England. Das Wetter heute lieblich, sonnig und windstill, doch vom Meer herein kommen große Wellen, die mit weißer Gischt an der felsigen Küste zerbersten. Etwas im Landesinneren sieht man noch den hiesigen Leuchtturm – Phare Trezien.
Eigentlich dachten wir, wir haben das meiste (und Beste) der Region gesehen. Doch der Tag sollte noch die ein oder andere Überraschung bringen.
In einer Touristen Information entdecken wir durch Zufall eine Karte mit den Sehenswürdigkeiten des nördlichen Küstenabschnitts.
Wir fahren die Küste weiter nordwärts. Der Plage de Melon (zwischen Lanildut und Porspoder) ist besonders schön. Ein Sandstrand mit Blick auf die vorgelagerten Felsen und die Ile de Melon.
Ein wenig weiter nördlich liegt der Phare du Four auf einer kleinen Insel auf Höhe von Porspoder schön im Meer.
Bei Penfoul startet die „Route Touristique“ – eine kleine Küstenstraße – und führt bis Portsall. Eine Überraschung für uns. Kein Reiseführer hat diesen Küstenabschnitt beschrieben. Ein Glück haben wir in der örtlichen Tourist Information zufällig eine Karte der Region gefunden. Die Straße ist absolut lohnenswert, gerade abends ist die Stimmung wunderbar. Es sind nicht mehr viele Menschen unterwegs, die Flut kommt gerade und schlägt hohe Wellen. Das wird von einigen Surfer auch gleich ausgenutzt. Auf dem Weg gibt es noch eine kleine Kapelle am Meer.
In Portsall riecht es nach Fisch im Hafen. Der Ort erlangte traurige Berühmtheit als in der 1980er Jahren nicht weit vor der Küste ein Schiffstanke verunglückte und eine Ölpest verursachte. Die Region hatte jahrelang mit den Folgen zu kämpfen. Im Hafen findet sich noch immer der Anker des havarierten Schiffs.
Abends geht’s noch mal in Süden. Das Fort der Bertheaume ist zwar geschlossen, kann aber vom Küstenweg aus angeschaut werden.
Und weil’s so schön war, noch mal zurück zum Anfang: Leuchtturm Petit Minou in der Abendstimmung. Der Mond schaut schon leicht hinter den Wolken heraus. Das Licht des Leuchtturms blinkt in seinem immergleichen Rhythmus. Man hört das Rauschen des Meeres und ein brummen der ersten Fischkutter die aufs Meer hinaus fahren.
Insgesamt ist die Bretagne wunderschön. Flache Küstenwege zum Wandern, Strände, schönes Licht und Leuchttürme auf Klippen oberhalb vom Meer. Die Region erinnert uns stark an Cornwall (auch die Anzahl an rücksichtslosen Hundebesitzern die nicht wissen, was eine Leine ist, ist leider vergleichbar).