Noch voll mit den Eindrücken von gestern an der Cathedrale Cove, in Hobbiton und im nächtlichen Redwood Forest in Rotorua starten wir in einen neuen Tag. Zwischen Rotorua und Taupo gibt es zahlreiche Geo-Thermalfelder. Die Region ist stark von Vulkanismus geprägt und entsprechend sind wir heute und morgen in verschiedenen Geo-Thermalfeldern unterwegs. Und sind gespannt, ob sie unseren Eindrücken und Erinnerungen von unserer Reise rund um Island stand halten können.
In der Kürze der Zeit können wir nicht alles ansehen und beschränken uns deswegen auf die Geothermie-Felder Waimangu, Te Puia, Wai-O-Tapu und Orakei Korako.
Erster Stopp: Waimangu – The Volcanic Valley. Schon von Weitem sieht man Dampf aufsteigen. In Waimangu kann man entlang verschiedener Kraterseen, Schlammtöpfen und heißer Quellen durch ein Tal bis zum See Rotomahana laufen. Der Weg ist gut ausgebaut. Wir machen einen kleinen Abstecher über den Mt Haszard und blicken auf den Gipfel des Mt Taravera in der Ferne (der steht schon auf unserer Liste für die nächste Reise nach Neuseeland). Auf unserem Weg zum See steigt immer wieder Dampf der nach Schwefel riecht, mal spritzt heißes Wasser aus der Erde oder Schlamm blubbert.
Te Puia ist ein Thermalfeld direkt in Rotorua. Neben dem Vulkanismus kann man hier auch viel über die Kultur der Maori erfahren. Te Puia ist sehr gut ausgebaut und durch die Nähe zu Rotorua auch sehr beliebt. Die Hauptattraktion ist ein aktiver Geysir. Kaum sind wir angekommen, schießt auch schon das Wasser in einer Fontäne nach oben. Wie hoch die Fontäne wohl wäre, wenn sie nicht von starken Westwinden (ganz putzig von den Einheimischen als „Westerlies“ bezeichnet) weg geweht würde. Rundherum dampft es aus der Erde und wir kommen auch noch an dem einen oder anderen inaktiven Geysir vorbei. Spannendes Detail am Rande: Die Geothermie wird hier in der Gegend auch zur Energie-Gewinnung verwendet. Allerdings kann dies dann zu Lasten der Thermalfelder gehen, weil ihnen bei zu starker Nutzung der Erdenergie der „Dampf“ ausgehen würde.
Abends kommen wir in Taupo an. Am fernen Ufer des Lake Taupo sehen wir im Sonnenuntergang schon die Vulkane des Tongariro Nationalparks. Unter ihnen auch Mount Doom aus dem Herrn der Ringe. Diesem werden wir übermorgen ganz nah kommen…
Zweiter Tag unserer Thermalfelder-Tour.
Wai-O-Tapu ist bekannt für seinen „Champagner Pool“. Aus der Tiefe blubbern feine Bläschen an die Oberfläche – wie bei Champagner. Das heiße Wasser ist jedoch nicht genießbar. Einige giftige Mineralien sorgen aber für schillernde Farben, vor allem am Rand und bei Sonne. Diese haben wir bisher schmerzlich vermisst, aber als wir am Champagner-Pool ankommen reißt die Wolkendecke für ein paar Minuten auf.
Je nach Wetter verändern sich ebenfalls die Farben. Bei Sonne schimmert das Wasser häufig tiefblau, bei Regen etwas grünlich türkis.
Zweites Highlight des Parks ist ein neon-grün schimmernder Tümpel. Der Abfluss des Champagner-Pools. Mit einem PH-Wert von 2 ist allerdings auch dieser nicht wirklich für ein Bad geeignet. Auch wenn die Temperatur sicherlich ganz angenehm wäre.
Orakei Korako liegt auf der anderen Seite eines Sees und man erreicht es nur mit einem Boot. Die Silikat-Terrassen gehen bis direkt ans Seeufer. Wir laufen vom See weg in ein Tal hinein, immer dem Wasser entlang. Weiter oben wird es dann richtig bunt. Es brodelt, dampft und gluckst. Schillernde Farben und faszinierende Formen. Von einem Ausblick am oberen Ende des Tals blicken wir zurück zum See auf ein buntes Thermalfeld und dahinter die Terrassen. Für uns das schönste aller Thermalfelder.
Der Lake Taupo – ein Kraterseen prägt die Landschaft. Das Besondere an dem See – er hat nur einen Abfluss: die Huka Falls. Durch die Engstelle fließen unglaublich große Wassermengen – und hin und wieder auch Touristen in einem Schlauchboot.