Noch gesättigt von den Eindrücken des Vortags stehen wir früh morgens auf um auch am zweiten Tag möglichst viel von Toronto zu erleben.
Aber das frühe Aufstehen hat auch noch einen anderen Grund: So sind wir morgens sind wir die ersten Besucher am CN Tower.
Nach 58 Sekunden Aufzugsfahrt im Glasaufzug erreichen wir die Plattform auf 342 Meter Höhe.
Mit noch etwas wackligen Knien genieße ich die den Ausblick auf Toronto.
Vor allem die vorgelagerten Toronto Islands locken uns. Die Hochhäuser des Financial Districts wirken winzig von hier oben.
Und damits noch spannender wird gehen wir zum Glasboden. An einem Teil der Plattform wurde hier ein Boden aus Glas eingefügt. Der Blick in die Tiefe ist erst mal irgendwie irritierend, aber auch ziemlich cool. Und es ist spannend zu sehen, wie sich andere Besucher den Glasböden nähern. Manche vorsichtig, manche gar nicht und andere wiederum vollkommen befreit und spielerisch.
Wieder festen Boden unter den Füssen, gehen wir am Hafen entlang zur Anlegestelle der Fähre um auf die Toronto Islands überzusetzen. Wir stärken uns mit einem zweiten Frühstück bei Tim Hortens. Ich genieße die Bagels – die neue Sorte „Pretzel“. 🙂
Die Überfahrt nach Center Island dauert nur 10 Minuten. Der Blick vom Wasser auf die Skyline lohnt sich absolut.
Nach dem Ankommen leihen wir uns Fahrräder und schauen uns damit auf den Autofreien Inseln um. Es gibt einige schöne Ausblicke, hübsche Häuser und Strände.
Die Ruhe, eine kurze Auszeit aus der trubeligen, lebendigen Stadt fühlt sich toll an.
Zurück auf dem Festland geht’s zum Destillery District. Dieser lockt mit kleinen Läden, Bars und Restaurant in traumhaftem Backstein Ambiente. Das Gelände befindet sich auf einer früheren Destillerie.
Ein Tipp unseres Reiseführers war noch der Toronto PATH. Quasi eine „Unterstadt“ im Stadtzentrum: riesige Gänge, die sich kilometerweit unter dem Straßennetz und unter den Hochhäusern ausbreiten und eine irre Fläche im Stadtzentrum abdecken. Oder anders formuliert: Eine einzige, riesige Shopping Mall. Die Fläche, welche durch diese unterirdischen Gänge verbunden ist, erstreckt sich über mehrere Häuserblocks. Mit Eingängen zu den darüber liegenden Hochhäuser, Zugängen zu der Metro und allerlei Shops in denen man alles bekommt, was man so braucht. Gar nicht so leicht, dort die Orientierung zu behalten. Wir irren ein wenig umher, lassen uns treiben… und kehren irgendwann wieder zurück zur Oberfläche um die Orientierung wieder zu bekommen. Im Winter ist es sicherlich äußerst praktisch, wenn man nicht nach draußen in die Kälte muss sondern gemütlich im Warmen vom Shopping in die U-Bahn kommt.
Kurz noch nach China Town ein bisschen reingeschnuppert (nachdem wir das New Yorker China Town links liegen gelassen habe) und dann machen wir uns fertig für den Abend. Der sehr lecker und erlebnisreich werden sollte.
Dank eines genialen Tipps (Danke!!!) essen wir im Korean Grill House zu Abend. Unter jedem Tisch gibt es einen Gasgrill, in der Tischmitte ist ein Rost auf den man Fleisch, Fisch – alles lecker mariniert – selber grillt. Was für ein Erlebnis und cooles, leckeres Essen.
Abends schlendern wir noch ein wenig ziellos durch die Stadt und genießen die vielen Eindrücke.
Als wir eigentlich schon auf dem Rückweg zum Hotel sind sehen wir in einer Seitenstraße einen großen Menschenauflauf. Neugierig biegen wir ab und wollen sehen, was da los ist. Und plötzlich stehen wir mitten in einem Filmset mit vier Minis, New Yorker Taxis und Polizeiautos. Die Minis liefern sich eine Verfolgungsjagd, hunderte von Menschen flüchten aus den Häusern und die Straße sieht aus, als ob gerade ein Krieg ausgebrochen wäre. Eine kurze Szene wird gedreht, wieder und wieder und wieder. Spannend, das Live zu sehen, was für eine so kurze Szene an Aufwand benötigt wird.
In einer kurzen Drehpause laufen wir schnell durch quer stehende Taxis, unechte U-Bahn-Eingänge und zahllose, scheinbar verwirrt herum laufende Menschen. Etwas später erfahren wir: So sieht’s aus, wenn Außerirdische New York angreifen und alles was ihnen in den Weg kommt verpixeln.
Toronto hat uns echt beeindruckt und wir kommen hoffentlich mal wieder.
Unsere Reise jetzt vorbei an den Thousand Islands weiter nach Montreal.
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