Nach einem kräftigen Gewitter in der Nacht (gut, dass wir am Vortag schon den Sicherungskasten unseres Appartments ausfindig gemacht hatten. So konnten wir die Sicherung gleich wieder hinein drücken als ein Blitz zugeschlagen hatte …), klart es morgens langsam etwas auf. Der Wetterbericht ist unsicher, ob Regen oder Sonne oder beides … Nach dem gestrigen Tag sind wir uns auch unsicher, was wir von der Vorhersage halten sollen. Wir schauen wieder einmal auf das Wetterradar. Es wird uns in den nächsten Tagen noch gute Dienste leisten. Die nächsten 90 Minuten sind meistens recht zuverlässig. Meistens …
Wir machen das Beste draus, nutzen die aktuell gute Wetterlage und gehen in den Park „nebenan“. Die Villa Pallavicino liegt am Ortseingang von Stresa, keine 10 Minuten von unserem Appartment entfernt. Im Garten der Villa befindet sich eine Mischung aus Zoo und botanischem Garten. Den Teil mit dem Zoo lassen wir links liegen. Zebras am Lago Maggiore finden wir doch ein wenig befremdlich.
Die frei herum laufenden Pfauen finden wir da schon beeindruckender. Einer der Pfauen scheint eine Privat-Fehde mit einem Schwarm Tauben zu führen: immer wenn der Taubenschwarm in seine Nähe kommt, plustert er sich auf und zeigt sein wunderschönes Rad. Die Tauben ziehen wieder ab, nur um ein paar Minuten später wieder beim Pfau zu landen.
Der Garten der Villa ist schön angelegt und in mehrere Bereiche aufgeteilt. Am schönsten gefällt uns der Blumengarten mit seinen unzähligen Blumen, den Statuen und Arkaden.
Nochmals Wetter Check: die nächsten ein bis zwei Stunden könnten regenfrei bleiben. Also gleich weiter zur nächsten Villa: die Villa Taranto in Verbania (es dauert ein Weilchen bis wir nicht mehr von der „Villa Tarantino“ sprechen). Die Villa Taranto hat einen wunderschönen Garten, der zum Verweilen einlädt. Die Anlagen sind super gepflegt und abwechslungsreich angelegt. Vom Seerosenteich vor einem Backsteingebäude bis hin zur gemauerten Brücke, die ein kleines Tal überspannt macht es großen Spaß, die einzelnen Bereiche des Parks zu erkunden. Der Besuch hat sich gelohnt, zumal wir noch mit Sonnenschein belohnt wurden. Es folgt der nächste Check, was die kommenden 90 Minuten wettermäßig für uns bereit halten.
Und es sieht gut aus. Dementsprechend nutzen wir die aktuelle Wetterlage und fahren mit dem Schiff von der Villa Taranto auf eine der boromäischen Inseln: die Isola Madre. Die Isola Madre ist die größte der drei boromäischen Inseln und von Verbania aus in gut 10 Minuten zu erreichen. Ein schöner Rundweg führt erst am Ufer der insel entlang und bietet schöne Ausblicke auf den Lago Maggiore. Bei einem Bootshaus biegt der Weg in’s innere der Insel ab. Gärtner rechen den die Wege um das Kies gleichmäßig zu verteilen und vom Laub zu säubern. Da sehen wir die ersten Vögel. Farbenprächtige Fasane, exotische Hühner und einen weißen Pfau. Als dieser sein Rad aufschlägt wirkt dies noch eleganter als das des blauen Pfau in der Villa Pallavicino. Man könnte meinen der Pfau genießt die Aufmerksamkeit der umstehenden Gäste und ist stolz auf sein schönes Rad. Vermutlich ist er aber einfach gestresst von den ganzen Besuchern, die ihm bewundern und ihm dabei zu nahe kommen. Oder er will einfach die Pfauen-Dame auf der anderen Seite des Wegs beeindrucken. Wir werden es heute nicht mehr heraus finden. Zum Abschluss gehen wir noch in den Palast der Isola Madre als dann auch schon das Schiff wieder kommt, welches uns zurück nach Verbania bringt.
Als wir auf’s Schiff gehen, spüren wir schon die ersten Regentropfen. Wieder einmal checken wir die Wetter-App. Dieses Mal könnte es knapp werden, trockenen Fußes davon zu kommen. Der Regen kommt von Westen, wir fahren nach Osten. Das könnte sich noch ausgehen…
Zurück im Auto fängt es an zu regnen. Perfektes Timing. Ein Blick auf das Wettterradar zeigt wie der Regen zieht. Wir entscheiden uns unter’m Regen durch durch zu fahren Richtung Lago d’Orta. Der Orta-See liegt ungefähr eine halbe Stunde westlich vom Lago Maggiore. Der Hauptort Orta San Giulio liegt ungefähr in der Mitte des Sees. Davor im See liegt die Isola San Giulio. Da es schon spät ist fahren leider keine Schiffe mehr hinüber. So bummeln wir abends noch durch die Gassen von Orta San Giulio und genießen den Blick auf die Insel … im Licht der untergehenden Sonne.