Im Regen verlassen wir die Insel Runde. Wir fahren noch einen kleinen Schlenker auf ein paar vorgelagerte Inseln, aber das Wetter lockt uns nicht wirklich aus dem Auto. So knipsen wir schnell ein paar „moody“ Bildchen (in der Ferne sehen wir die Insel Runde, wie sie bedrohlich unter dunklen Wolken liegt) und suchen uns dann die passende Straße Richtung Lærdal, unserem Ziel für den heutigen Tag. Die nächsten Tage werden wir primär Strecke machen um wieder zurück in den Süden Deutschland zu kommen. Eigentlich auf direktem Weg, aber so ganz können wir dann doch nicht widerstehen und fahren den einen oder anderen kleinen Umweg. Je näher wir nach Lærdal kommen, desto „weicher“, lieblicher wird die Natur. Auch das Wetter Spiel mit und begrüßt uns hin und wieder mit den ein oder anderen Sonnenstrahlen.
Bei Loen machen wir einen Abstecher ins Lodal. Die kleine, schmale Straße schlängelt sich am Seeufer entlang. Am Talschluss sieht man hinauf zum Kjenndalsbreen, einem der Gletscherarme des Jostedalsbreen. Vor 10 Jahren waren wir ein Tal weiter, beim Briksdalsbreen. Die Wanderung hat sich damals echt gelohnt. Eigentlich geht vom Parkplatz am Talschluss noch eine Straße weiter um etwas näher an den Gletscher zu kommen. Doch so früh im Jahr ist diese ist leider noch gesperrt. So freuen uns über die Wolkenlücke, die kurz den Blick hinauf zum Gletscher freigibt und fahren dann wieder das Lodal entlang, am See vorbei nach Loen.
Der Weg nach Lærdal führt uns an einigen der schönsten Ecken Fjord-Norwegens vorbei. Wir haben leider keine Zeit um noch mehr Gletscher, auch aus der Nähe zu erleben. Die Fjorde erleben wir auch eher nur im Vorbei fahren und trotzdem versuchen wir die Landschaft und die Natur so gut es geht zu genießen. In Lærdal angekommen, freuen wir uns dann über ein kleines feines Appartement in einem Holzhaus mitten in der Altstadt (bei dem uns am nächsten Morgen direkt der Duft von Zimtschnecken in die Nase fliegt … unter unserem Apartment ist ein kleiner Shop mit einer angeschlossenen Bäckerei. Leider werden wir aber schon losfahren müssen, bevor die Zimtschnecken fertig gebacken sind).
Zum Tagesabschluss fahren wir noch einen letzten Turistvegen, über das Auerlandsfjellet. Oben auf der Passhöhe meldet unser Auto vier Grad. Die Natur hier erwacht grad aus dem Winterschlaf. Und dabei bietet sie uns eine dramatische Szenerie mit dunklen, tief hängenden Wolken durch die ab und an vereinzelte Sonnenstrahlen durchbrechen. Am Aussichtspunkt „Stegastein“ blicken wir auf den Auerlandsfjord. Auch hier kommt die Sonne nochmal durch die Wolken. Von Aurland zurück nach Lærdal nehmen wir den 24km langen Tunnel, einen der längsten Tunnel der Welt.