Die Côte Sauvage – die westliche Küste von der Quiberon Halbinsel – zeigt sich rau. Viel hohe Wellen, ein Tosen und Treiben. Noch ist der Himmel wolkenverhangen, die Stimmung passt zum Seegang. Immer wieder brechen Wellen an Felsen vor dem Ufer und versprühen eine weiße Gischt. Um die Halbinsel führt ein Fußweg (parallel zur Straße die wir fahren). Ein beliebter Weg bei Joggern und Spaziergängern gleichermaßen.
Die Parkplätze entlang der Straße sind noch leer, aber die Anzahl zeigt, das hier im Sommer viel los ist. Fast jeder Parkplatz hat ein Tor mit 1,90 oder 2 m Höhenbeschränkung an der Einfahrt. Vermutlich soll damit Wildcampen verhindert werden (was auch meist mit Schildern zusätzlich untersagt wird). Aber das mit den Schildern ist eh so eine Sache. Hunde an die Leine (als Piktogramm) scheint ebenfalls missverständlich zu sein.
Nördlich von Quiberon sind die Steinreihen von Carnac. Die Menhire sind in Reihen angeordnet. Bei einigen der Steinformen denkt man doch gleich an Obelix und seine Hinkelsteine. Irgendwo hier muss ja auch das galische Dorf gewesen sein. Der genaue Zweck der Steinreihen ist (noch) nicht bekannt. Jedoch erstrecken sie sich über weite Felder und wurden mit sehr viel Mannes-Kraft genau und bewusst platziert.
Heute sind die Steinreihen für Maler geöffnet. Entsprechend sitzen immer wieder Menschen mit bunten Mitteln und Staffelei inmitten der Felder. Die Bilder die sie malen könnten unterschiedlicher nicht sein.
Der Ort Auray liegt schön am Fluss. Wir stoppen für einen kurzen Ausblick von oben auf den Hafen. Es ist Mittagszeit und die Restaurants sind gut besucht. Trotz leichtem Wind sitzen die meisten draußen und genießen die schöne Hafengegend.
In Concarneau schauen wir uns die befestigte Altstadt an. Sie liegt auf einer Insel, umgeben vom modernen Yachthafen. Die Gassen sind herausgeputzt und mit Restaurants und Souvenir Läden auf Touristen ausgerichtet. Von den Mauern sieht man über die umliegenden Häfen. Die Anlage ist groß und verwinkelt. Ein schöner Zwischenstopp.
Abends sind wir in Quimper. Die Kathedrale beeindruckt mit ihrer Größe. Hier war früher einmal ein Bischofssitz. Es ist Messe als wir kommen, festlich mit Fahnen. Am Ende der Messe stellen sich Pfarrer – und ein Bischof – vor der Tür auf und verabschieden die Kirchgänger mit Handschlag. Zudem spielt ein Dudelsack auf. Die Glocken läuten. Die meisten Kirchenbesucher sind passend dem Anlass schick gekleidet.
Um die Kathedrale herum viele kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster gesäumt von bunten Fachwerkhäusern. An einem Platz mitten in den Gassen entdecken wir fünf Creperies. Hier gibt es alle Varianten – mit Gemüse, Fleisch und Saucen und zum Nachtisch dann die bekannten süßen Optionen.