Sonne, leichter Wind. Schäfchen-Wolken am blauen Himmel. Perfektes Radfahr-Wetter. Über die Halbinsel Nordstrand fahren wir am Deich entlang bis zur Hamburger Hallig.
Der Radweg ist gut ausgebaut und führt immer am Meer entlang. Am Horizont sieht man die Halligen-Inseln knapp überm Wasser liegen und, nur mit dem Boot zu erreichen sind. Am Ufer Schafe soweit das Auge reicht. Ab und zu ein eingezäunter Bereich am Deich als Liegewiese für Badegäste.
Nach gut 25km erreichen wir unser Ziel. Die Hamburger Hallig ist die einzige Hallig-Insel die man auf dem Landweg per Fahrrad oder Auto erreichen kann.
Halligen-Inseln sind so flach, das sie bei Hochwasser oder einer Sturmflut überschwemmt werden. Und das passiert in der Regel zwischen 5 und 40 Mal pro Jahr. Dennoch leben ein paar wenige Menschen auf den Inseln. Einige Inseln sind für die Bewohner per Schiene erreichbar.
Mitten auf der kleinen Hallig stehen ein, zwei Häuser. Es ist einiges los. Ein beliebtes Ausflugsziel. Wir machen einen Bogen um die Menschenmassen und fahren gleich weiter zum Strand. Es ist gerade Flut und der ein oder andere schwimmt schon im Meer. Wir setzen uns aufs Gras und genießen den Blick auf die Nordsee und die umliegenden Halligen. Die Pause tut gut. Es ist schön hier. Die Weite, das Meer, die Farben.
Auf dem Rückweg sind nun schon mehr Menschen unterwegs. Der Radweg füllt sich, aber man hat gut Platz. Am Strand kurz vor Nordstrand herrscht nun reges Treiben. Ein beliebter Platz für Ausflüge am Sonntag Nachmittag.
Zurück am Auto setzen wir uns erst einmal auf den Deich ins Gras und genießen ein Eis (aus dem Gefrierfach unseres Campervans). Am Rückweg halten wir noch für einen kurzen Stadtbummel in Husum. Ein nettes kleines Örtchen mit Schloß und Hafen.
Zum Sonnenuntergang sitzen wir wieder auf dem Deich. Dieses Mal mit Picknick. Es ist ruhig. Der Himmel etwas bedeckt, ab und zu blickt die Sonne durch die Wolken. Die Nordsee ist irgendwo weit draußen, es ist wieder Ebbe. Alles was man hört sind die Schafe, die sich wieder familienweise zusammen sortieren, wie jeden Abend.
Die Schafe blöcken, sie suchen ihre Eltern bzw. Kinder. Wenn man länger zu hört, erkennt man wie unterschiedlich ein „Määhhh“ klingen kann. So langsam kehrt Ruhe ein und das Blöken wird weniger. Es scheint so, als ob die meisten Lämmer ihre Mutter gefunden haben. Es ist kurz vor 11 Uhr abends. Es dämmert schon aber so wirklich dunkel wird es noch nicht. Das ist das Schöne an Sommertagen im Norden.