Das Wetter klart langsam auf in Te Anau. Wir sehen erste Stellen mit blauem Himmel zwischen den noch dunklen Wolken. Das macht Hoffnung auf besseres Wetter nach dem gestrigen komplett verregneten Tag.
Wir fahren heute die Straße nach Milford Sound. Es solle eine der landschaftlich schönsten Straßen der Welt sein (laut Reiseführer und Flyer).
Nachdem wir den gut 60km langen Lake Te Anau hinter uns gelassen haben (der übrigens voll mit reinem Trinkwasser ist), ändert sich die Landschaft. Statt grünen Wiesen gibt es noch braune Gräser und es wird felsiger. Ein Fluss schlängelt sich entlang der Straße durch ein breites Tal. Weiter hinten in der Ferne sieht man die zum Teil noch schneebedeckten Berge des Fjordland Nationalparks.
Erster Halt: Mirror Lakes. Die Seen sind berühmt für ihre Spiegelungen auf der Wasseroberfläche. Wenn kein Wind geht ist die Wasseroberfläche komplett eben und im klaren Wasser kann man die gegenüberliegenden Berge sehen.
Wir fahren weiter hinein in den Nationalpark und parken unser Auto auf einem Parkplatz an dem der bekannte Routeburn Track, ein mehrtägiger Wanderweg, startet. Wir wollen nicht den kompletten Weg laufen sondern brechen zu einer kürzeren Wanderung auf. Wir wollen die Landschaft noch von oben sehen und der“Key Summit Track“ bietet eine gute Möglichkeit dazu. Wenn man nur Zeit hat für eine längere Wanderung im Fjordland Nationalpark, dann solle man diese machen empfiehlt uns der Host unseres B&B in Te Anau. Es ist ein einfacher Wanderweg, gut ausgebaut und beschildert, der in knapp 4 Stunden tolle Ausblicke in alle Richtungen bietet.
Als wir loslaufen ist der Himmel noch ziemlich bedeckt. Nur hier und da zeigt sich immer mal wieder die Sonne. Je höher wir kommen, desto mehr reißen die Wolken auf. Und als wir oben ankommen scheint die Sonne von einem fast blauen Himmel. Nur die schneebedeckten Gipfel der umliegenden Berge sind noch in Wolken gehüllt. Das Panorama ist traumhaft und wir wollen eigentlich noch gar nicht so schnell wieder hinunter laufen. Aber es steht noch eine weitere Station an.
Mit dem Auto fahren wir in Richtung Milford Sound. Auf dem Weg dahin halten wir mehrmals an um von der Landschaft ein paar Bilder zu machen. An einem Stop sehen wir die „Coffee Cat“. Ein kleiner, umgebauter Lieferwagen, liebevoll hergerichtet mit einem hochwertigen Kaffeeautomaten unter der Heckklappe. Solche Kaffeemaschinen auf Rädern finden wir immer wieder. Und der Cappuccino von ihnen war immer super lecker. Eine sehr coole Idee. Hier treffen wir auch auf unseren ersten Kea. Eine Papageienart die in der Bergwelt des Fjordland heimisch ist. Es sind sehr schlaue und zutrauliche Tiere, die sich wohl schon sehr an die Touristen gewöhnt haben und wohl auch schnell gelernt haben, dass sich viele Touristen nicht an die allgegenwärtigen Schilder halten, auf denen steht, dass Papageien nicht gefüttert werden sollten.
Nachmittags bummeln wir am Ufer des Fjords in Milford entlang. Die letzten Ausflugsschiff kommen zurück zum Hafen und die letzten Tagestouristen verlassen den Ort. Mit der Zeit verstummen auch die letzten Hubschrauber und Kleinflugzeuge auf dem lokalen Flugplatz. Eine angenehme Ruhe liegt sich über den Ort.
Wir übernachten heute in der Milford Sound Lodge. Unser Zimmer bietet einen tollen Ausblick auf die Berge in der Abendsonne und den gegenüber liegenden Wasserfall. Auch das Zimmer selbst ist wunderschön, da wollen wir Abends gar nicht mehr raus.