Der Tag startet mit ein paar Sonnenstrahlen, die dann aber schnell von Wolken verdrängt werden. Noch etwas müde von der letzten Nacht, machen wir uns auf den Weg nach Inari. Der Ort, ca 30 Minuten nördlich von Ivalo, ist bekannt für seinen Outdoor Aktivitäten und das Samen Museum.
Auf dem Weg nach Inari führt die Straße entlang von einigen Seen. Die meisten sind zugefroren und tief verschneit. Nur an einer Stelle sehen wir Wasser, da hier ein Fluss in den See führt. Ansonsten monochrome Landschaft mit dunklen Bäumen und viel weißem Schnee.
Westlich von Inari führt ein kleiner Weg durch den Wald zu den Jäniskoski-Stromschnellen. Das Wasser ist teilweise eisbedeckt, teils sieht man den strömenden Fluss, der bereits Eisschichten übereinander geschoben hat. Über das Wasser führt eine Hängebrücke. Ein beliebtes Ausflugsziel für Gruppen der in Inari ansässigen Hotels. Zunächst geht man mit Schneeschuhen durch den Wald, dann über die Brücke und anschließend gibt es an einem kleinen Feuer in der Hütte neben der Brücke dann noch ein warmes Getränk aus der Thermoskanne des Tourguides. Und das praktische: man scheint bei allen Touren hier auch gleich die passende Kleidung zu bekommen. Die meisten Gruppen sind einheitlich in schwarz blauen Overalls (manche in schwarz rot) gekleidet.
Etwas abseits im Wald entdecken wir ein Rentier. Scheu schaut es vorsichtig zu uns her und macht sich dann ganz langsam mühsam durch den tiefen Schnee auf den Weg von uns weg.
Die nahe gelegene Rentierfarm empfängt leider nur Gruppen vom nächst gelegenen Wilderness Hotel in Inari. Wir durften nicht einmal aussteigen und über den Zaun, die Tiere kurz ansehen. Sehr schade. Generell haben wir den Eindruck, dass die Gegend stark auf Pauschaltourismus ausgelegt ist.
Ivalo ist der nördlichste Flughafen Europas, der mit Linienflügen erreichbar ist (haben wir dank unseres Koffer Erlebnis von einem Flughafen Mitarbeiter in Helsinki gelernt). Im Winter wird der Flughafen von Finnair regelmäßig angeflogen und ermöglicht es damit vielen Touristen aus aller Welt sehr einfach einen unvergesslichen Lappland Urlaub zu machen.
Nachmittags fahren wir noch ca 30 km östlich nach Nellim. Die kleine orthodoxe Kirche liegt schön im Wald und ist ein beliebtes Fotomotiv. Und dann setzt auch schon die Dämmung ein (gegen 16:30 Uhr).
Interessant: Wir hatten im Vorfeld gelesen, dass aufgrund der Kälte Autobatterien eine Schwachstelle sind. Entsprechend haben viele Autos wie eine Art „Heizkissen“ um die Autobatterie und an vielen Parkplätzen gibt es entsprechend Steckdosen, um diese einzustecken und somit seine Batterie zu wärmen. Bei neueren Autos ist dies wohl nicht mehr nötig, laut Aussage unserer Autovermietung. Vermutlich wird bei Mietwägen einfach in Kauf genommen, dass Batterien regelmäßig getauscht werden müssen. Wir haben zumindest viele neue Autos mit entsprechendem Ladekabel auf Parkplätzen gesehen – welche dann vermutlich Einheimischen gehören, die ihre Autobatterie schonen und schützen.