Nach einer Nacht im Mount Cook Nationalpark und ein paar Tagen am Lake Tekapo machen wir uns wieder auf den Weg zurück an die Küste. Unser Ziel: Dunedin und die Otago Halbinsel an der Ostküste. Auf dem Weg dorthin stoppen wir noch kurz bei den „Clay Cliffs“ – Felsformationen ähnlich zu denen im Bryce Canyon in den USA.Die Clay Cliffs sind in der Nähe von Omarama. Von Omarama fahren wir zum Katiki Point Lighthouse bei Oamaru. Die Ortsnamen sind stellenweise spannend zu unterscheiden. Fast ein Zungenbrecher „Von Omarama nach Oamaru“.Das Thermometer zeigt zwischenzeitlich 30°C an. Wir fühlen uns ein bisschen verirrt und überrascht von den sommerlichen Temperaturen. Vorgestern Nacht standen wir noch bei null Grad unterm Sternenhimmel … Wir kramen jedenfalls schnell mal die kurzen Hosen tief unten aus unseren Koffern heraus.Nach drei Stunden Fahrt quer über die Südinsel erreichen wir nachmittags den Katiki Point. Ein kleiner Leuchtturm sitzt oben auf den Felsen. Das Highlight sind allerdings die unglaublich schöne Küste und die Tiere die hier leben.Feiner roter Sand bietet einen tollen Kontrast zu dem tiefblauen Wasser und dem grünen Gras. Allein die Landschaft lohnt einen Stopp hier. Am Strand und auf den Felsen sonnen sich Seehunde. Es gibt auch Jungtiere, die noch etwas tapsig fröhlich über die Felsen robben. Die Tiere sind recht schnell unterwegs und können mit ihren starken Flossen auch über Felsen springen. Ihre Bewegungen im Wasser sehen richtig elegant aus.Am Eingang hat ein Schild darauf hingewiesen, das man nicht näher als 10 Meter an die Seehunde herangehen soll. Also bleiben wir, in sicherer Entfernung oben auf der Klippe und schauen von dort dem Treiben am Strand unten zu.Plötzlich ein Brüllen hinter mir. Erschrocken drehe ich mich um und schaue in das offene Maul eines Seehunds. Er liegt keine 3 Meter hinter mir im Gras. Oben auf der Klippe. Und fühlte sich wohl in seinem Mittagschlaf gestört. Puh, wir haben nicht damit gerechnet, das die Tiere den steilen felsigen Hang hinauf kommen… Wow. Kaum bin ich drei Schritte zurück, legt sich der Seehund wieder ins tiefe Gras und macht die Augen zu. Das war Seehund hautnah… (Und wer unsere Reisen kennt: am Grande Canyon hatten wir schon mal ein ähnliches Erlebnis mit einem Elch, der plötzlich lichten Wald vor uns stand und genüßlich an einem Zweig gekaut hat).Weiter hinten entdecken wir nochmals ein Seehund im Gras, der sich mit genügend Abstand in verschiedenen Posen fotografieren lässt. Auch er war auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Wir gehen von nun an jedenfalls etwas vorsichtiger durch’s Gras am Katiki Point.Wenn man Glück hat (und länger als die Öffnungszeiten es erlauben am Katiki Point bleibt), kann hier auch mit etwas Glück Gelbaugen-Pinguine sehen, die abends vom Meer an den Strand zurück kehren. (Wir halten uns natürlich an die Öffnungszeiten und gönnen den Tieren und den Anwohnern die abendliche Ruhe).Am Strandabschnitt nebenan gibt es noch ein paar unerklärliche Felsformationen zu sehen. Kugelrunde, große Steine, liegen am feinen Sandstrand. Die Mouriaki Boulders.Zum Abschluss des Tages halten wir am Katiki Beach – ein gefühlt endloser Strand. Mit Blick auf den Leuchtturm. Einfach da sitzen und auf Wellen schauen… Ein schöner Abschluss eines Tages.
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