Morgens beim Frühstück starten wir mit den aktuellen News: der Hurricane Milton der abends Florida erreichen soll. Evakuierungs-Infos, Flughafen- und Brücken-Schließungen, Updates zur Stärke und Route laufen im Fernsehen.
Für uns beginnt der Tag hier im Norden fern des Sturmes mit dem 2. Versuch den Mount Washington Gipfel anzufahren. Eine Stunde Fahrt bis zum Fuß des Bergs – und dann die Info: die Straßen oben sind gefroren, man darf nur bis zur Hälfte hoch fahren (für 50 Dollar). Doch dann haben wir unseren ersten Schnee dieses Jahr. Kurz über der Baumgrenze ist der höchste Punkt, den wir heute erreichen können. Kaum haben wir geparkt, rieselt Schnee vom Himmel. Kleine, feine weiße Kügelchen, die allerdings beim aufkommen auf dem Boden sofort schmelzen.
Am Runterweg stehen überall Warnschilder, man soll einen niedrigen Gang einlegen und Pausen machen, um die Bremsen zu kühlen. Die Häufigkeit und Eindringlichkeit überrascht, da die Straße zwar stellenweise steil ist, aber kein Vergleich zu Passstraßen in den Alpen.
Unten angekommen machen wir noch ein paar herbstliche Bilder von der Farbenpracht der Bäume in Wechsel von Sonne und Wolken.
Etwas weiter südlich essen wir zu Mittag im J-Town Deli Country Store in Jackson. Es gibt leckere Sandwiches, frisch belegt und selbstgemachte Kuchen und Kekse. Ein Besuch lohnt sich.
Bei der Fahrt durch die Crawford Notch hören wir plötzlich das Hupen eines Zuges. Und erinneren uns, daran, dass die Convey Scenic Railway hier durchführt. Also schnell ein Aussichtspunkt suchen und dann kommt auch schon die gelbe Lok in Sicht. Ein paar Kurven weiter ist dann der Bahnhof, an dem der Zug länger hält.
Artists View am Echo Lake ist ein beliebter Aussichtspunkt. Ein kurzer, felsiger Weg führt nach oben, an sich kein Problem, doch aufgrund der vielen Menschen, wird der Weg zum Erlebnis. Wir sehen so ziemlich alles an Schuhen – Crogs, Sandalen und kniehohe feine Lederstiefel, und vieles mehr. Der fein gepflegte weiße kleine Hund, der Dackel und der Schäferhund – jeder muss mit den steilen Stufen klar kommen. Auch Kinder und Babys auf dem Arm (ohne Trage oder Kraxe) sind zu sehen. Oben angekommen herrscht ein Trubel, überall Kinder, die auf den Felsen Turnen und Fangen spielen (ohne Brüstung oder Zaun), ein Rufen und Schreien, Menschen die fürs perfekte Bild am der Abbruchkante sitzen oder stehen und posieren… Da vergisst man fast, das wir eigentlich wegen der Aussicht her gekommen sind.
Wieder zurück unten am Echo Lake, machen wir noch ein paar Bilder vom feinen Sandstrand, den bunten Booten und dem klaren Wasser. (Und jede Menge Verbotsschilder …)
Abends fahren wir noch eine Runde weiter westlich durch die Kinsman Notch. Am Beaver Pond ist es ruhig, das Wasser kräuselt sich vom leichten Wind. Auch die Straße ist wenig befahren, fast schon einsam im Vergleich zu unserem Erlebnis vor einer Stunde. Landschaftlich ist es in der Kinsman Notch ebenso schön, wie auf den anderen Scenic Byways. Die Bäume strahlen in allen herbstlichen Farben entlang der Straße. Ab Swiftwater gibt es einen neuen, dunklen Straßenbelag (Straße 112), die Straße schlängelt sich schön fließend parallel zum Fluss. Und es ist kaum was los.
Das Beste kommt zum Schluss: Der Straßenabschnitt von Bath nach Littleton führt am Fluss entlang (Straße 302). Links und rechts sind schöne Farmen. Immer wieder sieht man alte Eisenbahnbrücken. Schienen gibt es nicht mehr, anstelle dessen ist ein Radweg. Lisbon am Weg ist ein kleiner Ort mit traditionellen Häusern.
Abends schauen wir nochmals die Live Berichte zum Hurrikan in Florida. Der Weather Channel hat Reporter rund um die Stelle platziert, an dem der Hurrikan aufs Land trifft und zeigt entsprechende live Berichte, mit Hochwasser, Wind und Regen. Unvorstellbar was dort gerade passiert.