Unser Tag startet wie auch schon die letzten Tage auch: Mit einem Cappuccino aus einem Kaffee in der Nähe des Hotels. Gut, den klassischen Cappuccino sollte man eher in Italien trinken. Aber als wir letztens in der Toskana gewesen sind, lagen einfach keine netten Cafés morgens in Laufweite zu unseren Unterkünften. Genau genommen waren gar keine Cafés oder Bars morgens in Laufweite. Deswegen holen wir das hier nun in Paris nach.
Wir sind ziemlich planlos. Haben keine konkreten Ziele für die nächsten Stunden. Und das ist auch mal schön. Abends wollen wir in der Nähe des Invaliden Doms ein paar Fotos machen, vielleicht noch Montmartre bei Nacht (zugegeben, nicht sonderlich kreativ, aber doch immer irgendwie schön). Aber jetzt laufen wir erst einmal einfach vor uns hin. Und es zieht uns wieder nach St. Germain. Vorbei am Theatre de l’Odeon, durch (andere) kleine Gassen mit (anderen) wunderschönen kleinen Läden. Die Sonne meint es heute auch gut mit uns. Sie kommt so langsam zwischen den Häusern durch.
Heute morgen haben wir uns dann doch dazu entschieden, unseren Paris-Trip spontan einen Tag zu verlängern. Nicht, dass wir nicht schon einiges gesehen und erlebt haben. Aber einen Tag früher als notwendig aus dem Urlaub zurück fahren? Diese durchaus vernünftige Idee, welche wir noch auf der Hinfahrt nach Paris hatten, wurde dann doch recht schnell obsolet.
In der Nähe der Haltestelle St. Michel finden wir eine Bäckerei, die uns bisher noch nicht aufgefallen war: Bo & Mie. Keine alt eingesessene Bäckerei, eher eine stylische, kleine Kette. Aber se können leckere Pain au Chocolat. Ein Grund, vielleicht nochmals wieder zu kommen.
Als wir über die Seine schlendern kommt die Sonne noch mehr durch. Es wird fast schon warm. Ein schöner Kontrast zu dem kalten Nieselwetter, welches uns gestern noch begleitet hat. Über die Île St. Louis gehen wir nochmals in’s Marais. zur Place des Vosges haben wir es die letzten Tage noch nicht geschafft. Sie ist zwar zur Hälfte gesperrt, aber mit den gleichförmigen Häuserreihen und den Arkadengängen rund um den Platz ist es hier immer wieder schön. In der Place de la Bastille steigen wir dann in die Metro ein. Wir wollen zurück zum Hotel um später am Nachmittag rechtzeitig an der Pont Alexandre III zu sein um dort den Sonnenuntergang mit Invaliden Dom und Eiffelturm zu fotografieren.
Als vom Hotel wieder zur U-Bahn gehen hat sich der Pariser Nieselregen wieder eingestellt. Wir werfen kurz einen Blick in’s Musée Rodin, bevor wir zum Invaliden Dom abbiegen. Die Sicherheitskontrollen sind auch hier ziemlich konzentriert. Es fängt nun stärker zu Regnen an, da kommen uns der Innenhof und die überdachten Gänge gerade sehr gelegen. Aber der Regen bleibt nicht lange. Er lässt nach und als wir zur Pont Alexandre kommen, gibt’s eine spannende Lichtstimmung. Die Sonne versucht im Untergehen gerade noch so durch die Wolken zu spitzeln. Dabei gibt es immer noch einen ganz feinen Regen. Das warme, gelbe Licht wirkt fast surreal. Die nächste Stunde werden wir uns auf oder in der Nähe der Brücke aufhalten. Die Sonne versinkt, die Lichter gehen an. Es gibt die erwarteten Bilder. Das Ausharren im Nieselregen hat sich gelohnt.
Wir nutzen die Metro nach Montmartre zum Aufwärmen. Es ist Samstag Abend, dementsprechend voll sind die U-Bahnen. Wir haben Glück und bekommen noch einen Platz in einer der nächsten Bahnen. In Montmartre angekommen schlendern wir durch die Gassen, genießen von Sacre Coeur den Blick auf Paris und machen uns irgendwann wieder auf den Heimweg. Es wird kalt, und der Tag war schon lang.