Ein neuer Tag beginnt. Wie? Mit einer für Madeira üblichen, kurvenreichen Autofahrt – diesmal zum Parkplatz des Pico Ruivo.
Auf dem Weg dorthin kommen wir aber zuerst noch am Flughafen von Madeira vorbei. Die Lage des Flughafens ist schon speziell. Eine Maschine macht sich gerade auf den Weg zum Ende der Startbahn als wir uns dem Flughafen nähern. Als sie ihre Startposition eingenommen hat ragt ihre Heckflosse scheinbar hinten über die Landebahn hinaus. Wir fahren knapp darunter auf der Autobahn daran vorbei. Die Autobahn führt parallel zum Flughafen. Wir hören wie die Turbinen des Flugzeugs lauter werden. Und geben auch ein wenig mehr Gas. Wir müssen allerdings noch unter der Landebahn durch, die teilweise auf Stelzen gebaut wurde. Als wir wieder auf Höhe der Landebahn sind (nun aber auf der anderen Seite) sehen wir noch wie das Flugzeug gerade abgehoben hat und nach rechts abdreht. Es war dann doch schneller… 75 PS in einem Seat Ibiza haben dann halt doch nicht zum überholen ausgereicht.
Nach knapp einer halben Stunde sind wir in Santana. Dort biegen wir von der Hauptstraße ab und fahren mit dem Auto auf knapp 1500 Meter hoch. Nun geht es zu Fuß über einen gut ausgebauten Weg zunächst leicht bergan, später über Stufen hinauf zum Gipfel. Der Pico Ruivo ist der höchste Berg Madeiras.
Die Aussicht ist traumhaft. Am Anfang noch leicht bewölkt, sehen wir bis zur Küste hinunter. Später ziehen Wolken auf. Das Gute ist – wir sind über den Wolken, genießen weiter Sonne und tolle Aussichten. Die Wolken unter uns werden immer dichter. Eigentlich wollen wir gar nicht da hinunter fahren, aber eine weitere Wanderung steht noch auf dem Programm.
Nachmittags fahren wir in den Osten Madeiras. Vom Punto San Lorenzo aus geht ein Wanderweg bis zum östlichsten Punkt. Dort steht ein kleiner Leuchtturm. Für abends ist die ganze Wanderung mit gut drei Stunden zu lange (die Sonne geht in zwei unter und es wird dunkel). Aber ein Stück den Weg entlang geht noch, trotz müder Füsse.
Was dann kommt – damit hatten wir nicht gerechnet. Die Sonne steht schon tief, die Felsformationen sind unglaublich. Mal rot, mal schwarz, immer wieder etwas grün. Dazu das tief blaue, tosende Meer. Am Ende laufen wir dann doch fast die ganze Tour. Die Sonne geht langsam unter, die Wolken reißen nochmal auf. Es wird ruhig hier draußen. Die Stimmung werden wir so schnell nicht vergessen. In der Dämmerung gehen wir glücklich und müde zurück zum Auto.
Abends bummeln wir noch etwas durch Funchal und bewundern die doch recht ausgeprägte Weihnachtsdekoration in den Gassen.
(Tipp fürs Abendessen in Funchal: The Snug)
(Touren: Rother Wanderführer: 33, 12)