Nach viel Regen in den letzten Wochen und Monaten, sehnen wir uns nach Sonne. Wetterbedingt sind wir dieses Jahr noch nicht viel gewandert. Das wollen wir nun ändern.
Mit dem Ausflug ins Ahrntal wollen wir mal eine neue Ecke von Südtirol kennen lernen. An unserer Unterkunft in St. Johann (Ahrner Wirt – top Appartements, absolut zu empfehlen!) erfahren wir, das wir die ersten Gäste der diesjährigen Sommersaison sind. Der große Ansturm wird erst für’s Wochenende erwartet.
Einige Berge sind noch schneebedeckt. Auf unserer Fahrt über den Brenner hatte es gestern oben in den Bergspitzen noch frisch geschneit. Doch ein paar Touren sind trotzdem schon möglich. So starten wir die Wandersaison mit einer tollen Tour am Talende. Von Kasern, dem letzten Ort, geht es zunächst auf einem Fahrweg weiter in das wunderschöne Tal hinein.
Die Adleralm hat heute schon geöffnet. Am Hang nebenan scheint eine Murmeltierkolonie gerade aus dem Winterschlaf erwacht zu sein und freut sich über die wärmenden Sonnenstrahlen. Eines sitzt aufrecht auf einem Stein und überblickt die Umgebung. Andere springen den Hang auf und ab durchs Gras. Kurz nach der Adleralm gehen wir bergan hinauf zur oberen Tauernalm.
Die obere Tauern Alm hat noch geschlossen, doch der Ausblick von oben in’s Tal lohnt sich. Der Weg schlängelt sich schön den Hang hinauf. Links und rechts entdecken wir Krokusse, welche die ersten Sonnenstrahlen nutzen und ihre Blüten öffnen. An ein paar Stellen ist der Weg noch schneebedeckt, aber man kann gut ausweichen. Wir genießen die Ruhe hier oben. Bis auf einen Trailrunner und ein weiteres Pärchen scheint eine geschlossene Alm keine allzu große Anziehungskraft auszuüben.
Interessantes Detail: Die nördlichste Stelle Italiens ist nur einen Katzensprung entfernt. Auf der anderen Seite der Berge liegt das Zillertal.
Die Alm soll am Samstag, also in zwei Tagen, die Saison eröffnen. Auf dem Weg nach unten kommen uns drei Frauen entgegen. Eine trägt eine Kiste mit Blumen, die zweite einen Rucksack voller Mehl und der Rucksack der dritten sieht auch nicht gerade leicht aus. Vermutlich sind das schon die Vorbereitungen auf die anstehende Eröffnung.
Abends bummeln wir noch durch Bruneck. Ein schöner kleiner Ort am Taleingang. Vielen vermutlich ein Begriff als Ausgangspunkt zum bekannten Kronplatz. Mit der Stadtgasse hat Bruneck ähnlich wie Bozen und Meran auch eine zentrale Gasse gesäumt von farbenfrohen Häusern. Über das Stadtgasse thront die Burg, am Ende die größte Kirche von Bruneck mit einem von einem Säulengang umrahmten Friedhof. Alles ein bisschen kleiner als in Meran oder Bozen, aber trotzdem recht charmant.
Tag zwei beginnt bewölkt. Perfekt für eine Wanderung entlang den Reichbachfällen. Der Wasserfall unterteilt sich in drei Fallstufen, die über einen gut erschlossen Weg in ca. einer Stunde erreichbar sind (auch für Kinder gut geeignet). Dramaturgisch perfekt angeordnet ist der letzte Wasserfall der beeindruckendste.
Nach der dritten Fallstufe bietet sich die Möglichkeit entweder zur Burg Taufers oder zur Franz und Klara Kapelle oberhalb von Taufers weiter zu gehen. Nach kurzer Überlegung gehen wir weiter bergan zur Kapelle. Ein schöner Weg, wenn auch mit vielen Stufen, bringt uns zu einem wunderbaren Ort. Die Kapelle ist gut gepflegt und lädt zum Verweilen ein. Ein Ort zum Besinnen und Innehalten.
Den Nachmittag nutzen wir für das vorletzte Messner Mountain Museum in unserer Reihe: Das Ripa. Hier bekommen wir spannende Einblicke in das Leben der Bergvölker dieser Erde und genießen zuletzt auch noch vom Burgfried einen schönen Ausblick über Bruneck und seine umliegenden Berge.