Herbstpaziergänge

Die letzten Tage hat sich der Herbst von seiner schönsten Seite gezeigt. Man spürt schon deutlich, dass der Sommer vorbei ist. Morgens Nebel, der sich nur langsam lichtet. Nachts sinken die Temperaturen schon spürbar. Aber sobald die Sonne tagsüber von einem strahlend blauen Himmel scheint, wird es noch immer richtig warm. Und die bunt gefärbten Blätter geben einen wunderbaren Kontrast zum blauen Himmel, der nur ab und zu von einzelnen kleinen Wolken durchzogen wird.

Wir haben die vielleicht letzten warmen Sonnenstrahlen in diesem Jahr genutzt und sind viel draußen unterwegs gewesen. Im Allgäu, aber auch direkt vor der Haustür im Blautal.

Letztes Wochenende sind wir in der Gegend von Wertach im Allgäu auf einem Höhenzug zwischen dem Niedersonthofener See und dem Rottachspeicher unterwegs gewesen. Die kleine Wanderung war wunderschön, wegen der Ausblicke bis zum Grünten und auch wegen der Einsamkeit. Fernab vom Trubel sind uns nur ab und an ein paar Wanderer entgegen gekommen. Es war gerade die Zeit der Viehscheid und so kam uns einmal eine kleine Kuhherde entgegen, für die der Sommer auf der Alm an diesem Tag zu Ende ging. Und die sich sichtlich gesträubt haben, in den dunklen Anhänger zu gehen, der sie hinunter in’s Tal und in ihr Winterquartier gebracht hat.

Zum Abschluss der Wanderung gab’s in Maria Rain noch ein leckeres Stück Torte unter der nun schon tiefer stehenden Sonne, in einem Garten vor einem alten, mit Schindeln gedeckten Haus.

Am nächsten Tag, das Wetter war immer noch traumhaft, sind wir zum Blautopf in der Nähe von Ulm gefahren. Dort gibt es eine schöne Rundtour hoch zum Rusenschloß, auf der Höhe durch dichten Wald entlang bis zum Blaufelsen und dann hinunter zum Blautopf. Auf den Wegen lag schon überall Laub, die Blätter der Bäume waren gelb und rot gefärbt, dazwischen auch noch vereinzelt ein paar grüne Blätter.

Der Blautopf ist eine der größten unterirdisch gespeisten Quellen in Deutschland und der Ausgang eines riesigen Höhlensystems in der schwäbischen Alb. Seinen Namen verdient er zurecht: In der Regel ist das Wasser extrem klar und tief blau. Was bei den gelb und rot gefärbten Blättern der Bäume momentan einen zauberhaften Kontrast ergibt. Noch ist der Blautopf nur in der Region bekannt. Das wird sich vermutlich ändern, wenn das Gebiet um Blaubeuren zum UNESCO Welterbe ernannt und ausgebaut wird.