Nach der längeren Tour gestern über die Seiser Alm, wollten wir es heute eigentlich etwas gemütlicher angehen lassen. Und einen neuen Versuch auf der Suche nach goldgelben Lärchen starten. Wir haben den Tipp bekommen, dass es hoch über Bozen eine Hochebene mit Lärchen geben soll: Der Salten. Gelegen zwischen Jenesien und Mölten stehen dort über Wiesen verteilt hunderte von Lärchen, deren Nadeln gerade dabei sind ihre Farbe von grün nach gelb zu wechseln. Unsere Tour beginnt in Jenesien, zieht sich erst ein wenig den Berg hinauf bis wir das Hochplateau erreicht haben. Auf der Ebene gibt es zahlreiche Wege zwischen den eingezäunten Feldern. Auf den Wiesen sind schon einige Lärchen im gelben Gewand, viele sind noch sommerlich grün. Bemerkenswert, was wenige hundert Höhenmeter hier für Auswirkungen haben können. Auf der Seiser Alm, keine 400m höher, hatten viele Lärchen schon ihre ganzen Nadeln verloren.
Die Rundtour, welche wir uns heraus gesucht haben, führt uns von Jenesien über den Salten bis zur Kapelle St. Jakob. Kurz vor der Kapelle öffnet sich ein wunderbarer Blick auf die Dolomiten im Osten. Von den Geisler Spitzen über die Seiser Alm bis zum Rosengarten breitet sich das Panorama aus. Und im Vordergrund: gelbe Lärchen. Und ach ja, Haflinger. Die Pferderasse kommt hier aus der Gegend (vermutlich allerdings aus Jenesien, nicht aus Hafling) und wird hier auch immer noch gezüchtet. Überhaupt scheinen Pferde hier eine wichtige Rolle zu spielen.
Nach gut über 10 Kilometern Wanderung machen wir auf dem Rückweg Pause auf der Alm Gschnofer Stall und genießen eine Knödelsuppe. Frisch gestärkt machen wir uns auf die letzten Kilometer zurück nach Jenesien. Kurz irritiert von zwei Kühen, die nicht so recht in den Anhänger wollen der sie in ihr Winterquartier bringt und einer frisch „gedüngten“ Wiese, über die wir einmal quer d’rüber müssen, sind wir nach knapp 5 Stunden froh, als wir unsere Wanderschuhe wieder gehen leichtere Treter tauschen können.
Zurück nach Meran ist es schon fast ein bisschen spät um den Algunder Waalweg noch ein wenig zu laufen. So halten wir noch kurz an der Kirche St. Kathrein die hoch über Meran am Berg steht. Die Sonne kommt nochmals durch die Wolken durch und strahlt auf die kleine Kapelle und auch Meran unten im Tal bekommt noch einmal ein wenig Sonne ab, bevor es gegen 5 Uhr dann schon dämmrig wird.