Unser Morgen beginnt mit frühem Aufstehen. Um 7:50 Uhr sind wir bereits auf dem Parkplatz des Keukenhof. Und wir sind bei Weitem nicht die Ersten. Dieses Wochenende ist der weltbekannte Tulpenpark ausverkauft. Kein Wunder, es ist Ostern. Und jeder möchte natürlich der erste im Park sein um Fotos ohne Menschen von der Blumenpracht zu machen. Vor uns stehen grob geschätzt 150 – 200 Menschen in den Warteschlangen. Und durch einen glücklichen Zufall an einem Drehkreuz beim Eingang überholen wir die meisten von Ihnen. Und folgen einem Fotografen, der aufgrund seiner Ausstattung und seines bestimmten Gangs wissen zu scheint, wo er hin will.
Wir folgen ihm und fangen einfach ganz hinten im Park an, so sind wir die erste Stunde noch fast alleine. Vereinzelt haben sich weitere für die gleiche Taktik entschieden. Ab 10 Uhr scheint die Besucherwelle dann ihrem Höhepunkt entgegen zu streben, bis sie gegen Mittag wieder etwas abebbt, weil es Zeit ist zum Mittagessen essen zu gehen oder der Bus zurück zum Kreuzfahrtschiff fährt.
Nun aber zu den Tulpen. Deshalb sind wir ja schließlich hier. Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Sorten und Farben, die mit Worten nicht zu beschreiben ist. Die verschiedenen Blumenbeete sind in unterschiedlichsten Formen und Größen angelegt. Hier haben viele fleißige Gärtner zusammen gearbeitet, um das bunte Blumenschauspiel zu ermöglichen. Die ersten Narzissen sind am Verblühen, dafür aber Tulpen schon weit offen oder zumindest in der Knospe. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Blumenzwiebel gesetzt werden mussten um dieses Blütenmeer zu zaubern. Selbst wenn man mit der Botanik nicht allzu viel am Hut hat, so sollte man diesen doch ziehen vor der Leistung, die hier erbracht wurde. Ein Vergleich mit der Insel Mainau im Bodensee drängt sich auf, und es wäre sicher spannend zu wissen, wer mehr Blumenzwiebel oder Pflanzensetzlinge in oder unter die Erde gebracht hat.
Einige Felder sind einfarbig, in Reihe gepflanzt, andere wiederum mit verschiedenen Farben durcheinander. An manchen Stellen entdeckt man Hyazinthen oder Spitzbuben unter die Tulpen gemischt. Die Sonne strahlt und gibt den zarten Blütenköpfen einen besonders schönen Glanz.
Nach gut sechs Stunden ausgiebigem Fotografieren und Bewundern, verlassen wir den Keukenhof. Der Tulpentag ist aber noch nicht zu Ende. In der Umgebung des Keukenhof gibt es viele Tulpenfelder. Hier werden die Zwiebeln für die bunten Blüten gezüchtet. Das milde Klima und der sandige Boden sind die perfekte Umgebung. Wir packen also wieder unsere Leihfahrräder aus und los geht’s. Man könnte hier auch direkt am Parkplatz Fahrräder ausleihen, was auch viele tun (wenn man sich die Länge der Warteschlange so anschaut). Wir sind aber froh, dass wir uns die Wartezeit ersparen können und radeln gleich los zu den ersten Tulpenfeldern. Es gibt vier Routen die vom Keukenhof aus beschildert sind. Es lohnt sich eine der Routen abzufahren und die Felder zu bewundern. Auch wenn viel los ist, verteilen sich die Menschen doch ganz gut über die Strecken.
Gegen Abend machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Den Haag und seinen Standort Scheveningen. In den Den Haag bummeln wir ein wenig durch die Stadt, rund um die Parlamentsgebäude.
Zum Sonnenuntergang sind wir am Pier in Scheveningen. Die Strandpromenade ist dich mit Restaurants bebaut. In der Mitte ragt das berühmte Kurhaus heraus. Der Pier mit Riesenrad und Bungee Turm ist noch immer eine beliebte Attraktion.
Auf der Fahrt nach zurück nach Haarlem sehen wir wie der Vollmond langsam über dem östlichen Horizont in den Himmel steigt. In Haarlem nutzen wir die schöne Stimmung für einen Nachtspaziergang und ein paar Bilder. Die Lichter der Häuser und der Mond spiegeln sich im Wasser der Grachten und die Windmühle wird sanft angestrahlt. So geht ein ziemlich bunter Tag langsam zu Ende. Und am nächsten Tag warten schon die nächsten Tulpen. Nicht so filigran angeordnet, aber dafür in Reih und Glied bis zum Horizont.