Es ist neun Uhr morgens. Mit acht Grad Außentemperatur ist es nicht recht frisch. Oder relativ warm für Anfang Januar. Je nachdem, wie man’s sieht. Die Außenplätze des Pret a Manger in der Nähe der Sorbonne sind jedenfalls schon morgens gut gefüllt. Wir holen uns Cappuccino und ein Croissant und machen uns auf den Weg nach Montmartre. Rund um Sacre Coeur ist, wie zu erwarten war, viel los. Hier machen wir einen großen Bogen und laufen im hinteren Teil von Montmartre den Hang hinab und durch die Gassen zurück.
Wir kommen vorbei am Weinberg von Montmartre. Der angeblich auch deswegen noch ein Weinberg ist, damit keine neuen Gebäude auf der Fläche erbaut werden können. Und der Erlös aus dem Wein wird einem guten Zweck gespendet. Gleich neben dem Weinbergiegt La Maison Rose. Ein Restaurant, welches in letzter Zeit zu etwas Instagram – Berühmtheit erlangt hat. Der Fahrer eines elektrischen Linienbus pflügt sich geduldig durch die Fotografen, von denen sich manche auch durch dezentes Leuten nicht von der Straße bewegen lassen.
So weit, so gut. Erst einmal haben wir genug von Montmartre gesehen. Es wird noch voller und wir steigen deswegen beim Moulin Rouge in die Metro und fahren in’s Marais. Durch das Marais und über die Seine Inseln laufen wir zurück. Das Ausmaß der Notre Dame Baustelle wird hier so richtig ersichtlich. Ob bis 2024 zu Olympia die Kathedrale wieder betreten werden kann? Wir hoffen es und wünschen es den Parisern.
Abends nieselt es leicht. Wir nutzen die Zeit im Innenhof des Palais Royal zum Fotografieren der schwarz-weiß gestreiften Säulen.
Über die noblen Einkaufsstraßen, vorbei an einigen Regierungsgebäuden, gehen wir zur Champs Elysée. Sie hat ein wenig ihren Charme und Charakter von früheren Zeiten eingebüßt. Einzig der Triumphbogen sowie das Verkehrschaos drum herum sind schön anzuschauen.
Lustige Entdeckung, die zeigt, wie einfach Gesetze umgangen / gedehnt werden können: Wegen des Regens bieten die Nobelmarken ihren Kunden Plastik-Überzieher für die Papiertüten an. Natürlich passgenau und mit einem Griff, um die Henkel der Tüte gut zu greifen.
Letzte Station für heute: der Eiffelturm. Vom Trocadero aus blicken wir zum funkelnden Turm hinüber. Der früher noch etwas rudimentäre Crepe Wagen hat aufgerüstet und ist nun ein großer, fester Stand. Das Karussell ist umgezogen und auch nicht beleuchtet. Der Fuß des Eiffelturm von Glasscheiben umgebenen, so das man nicht mehr so einfach darunter durch laufen kann. Alles etwas anders geworden in den letzten Jahren. Doch eines ist gleich: der beeindruckende Anblick dieses besonderen Bauwerks bei Nacht. Am besten vom Seine Ufer mit einem Crepe in der Hand.