Morgens in den Bergen. Ein herrliches Gefühl.
Mit dem Auto fahren wir den Furka Pass hoch. Auf knapp 13 km geht es gute 900 Höhenmeter nach oben. Eine wunderschöne, kurvenreiche Passstraße. Denken sich auch zahllose Motorradfahrer und etliche tapfere Fahrradfahrer (die in der überwiegenden Mehrheit ohne elektrischen Antrieb unterwegs sind). Von dem sportlichen Fahrstil der ersten paar Kurven schalten wir deswegen in einen ruhigeren, gemächlicheren Gang. So kann man die Natur und die Ausblicke ja auch viel besser genießen.
Und die Ausblicke haben es in sich. Der Furka Pass ist der erste von mehreren Pässen, die wir die nächsten Tage befahren wollen. Rund um andermatt gibt es etliche wunderschöne Straßen durch die Berge.
Die Furka-Straße zieht sich langsam zur Passhöhe hinauf. Unten im Tal sehen wir die Bahnschienen der Furka-Bahnlinie, einer Dampflokomotive, die ein paar Wagons über und durch den Furkapass zieht.
Kurz nach der Passhöhe gibt es einen großen Parkplatz. Ein perfekter Fotostopp. Man sieht auf die Kurven des Furka Passes hinunter und am gegenüber liegenden Hang die sich nach oben schlängelnden Kurven des Grimsel Passes. Dahinter ein beeindruckendes Bergpanorama.
Ein paar Kilometer weiter kann man den Rhônegletscher besichtigen. Genau genommen das, was von ihm noch übrig ist. Auf Bildern und Postkarten sieht man, wie hoch und wie weit der Gletscher noch in den 80er Jahren bis in’s Tal gereicht hat. Vom Parkplatz ist man in 10 Minuten am Gletschersee. Der Wasserfall am Ende des Sees ist der Beginn der Rhône, die ein paar hundert.kilometer später in der Nähe von Marseille in’s Mittelmeer mündet. Ebenso gibt es hier eine Eishöhle zu besichtigen, weshalb der Gletscher teilweise mit Folien abgedeckt ist. Die Eishöhle lassen wir links liegen und gehen direkt zum See hinunter. Den Besuch einer Eishöhle sparen wir uns noch bis wir das nächste Mal wieder nach Island reisen werden.
Unten am Furkapass angekommen geht a direkt weiter auf den nächsten: den Grimsel Pass. Von der Passhöhe gehen einige Wanderwege weg. Wir lassen es heute langsam angehen und wandern zum Jostsee. Einem kleinen, idyllisch gelegenen Bergsee. Der Weg lohnt sich allein schon wegen des tollen Panoramas, welches die Bergwelt uns hier bietet.
Nach ein paar Metern haben wir sie Hektik und den Lärm der Passhöhe hinter uns gelassen und wandern durch eine karge, felsige Landschaft. Dunkle Wolken ziehen rein und der Wind wird kälter. Genau ein rauhes Wetter, wie wir es mögen.
Gegen Abend wird es leerer auf den Straßen. Es zieht Nebel auf oder sind das tiefstehende Wolken? Egal. Es wirkt ganz anders als heute morgen. Auf eine besondere Art mystisch, surreal.
Auf der Furka Passhöhe sehen wir einige Camper, die sich für die Nacht einrichten. Ein schönes Plätzchen, vor allem wenn man früh morgens hier aufwacht und noch die Ruhe genießen kann bevor die ersten Autos und Motorräder hier oben ankommen. Wir denken ein bisschen wehmütig an unseren Deutschland-Roadtrip im Camper zurück. Und wären in dem Moment auch gerne in einem Campervan unterwegs.
So fahren wir fahren weiter zu unserer Unterkunft in Andermatt und genießen noch die etwas ruhigere und mittlerweile fast leere Passstraße.