Vor einigen Jahren waren wir bereits am Lago Maggiore. Allerdings haben wir nur noch wenige Erinnerungen an den See und die Umgebung. Deshalb wollen wir nun nochmal schauen, ob sich diesmal bleibendere Eindrücke ergeben.
Der Weg zum Lago Maggiore beginnt (wie so oft in diesem Urlaub) mit einer Passstraße: dem Bernina Pass. Ungefähr auf halber Höhe biegen wir von Livigno kommend auf den Pass ein. Parallel zur Passstraße verläuft die Trasse des Bernina Express. In manchen Dörfern Fahrt der Zug wie eine Straßenbahn auf der Straße. Wo die zu überwindende. Höhenunterschiede für sie Schienen zu groß sind, wird eine Schleife gebaut: der Zug fährt einen Kreis von 360 Grad und schafft so mit geringerer Steigung den Höhenunterschied.
Unser Weg hinüber zum Lago Maggiore führt uns vorbei am Ostufer des Comer Sees. Natürlich lassen wir uns da einen Nachmittags-Stopp in Varenna nicht entgehen. Einfach ein wenig an der Ufer Promenade bummeln, ein Eis aus „unserer“ Eisdiele holen (im Laufe des Reisens hat sich die eine oder andere „Tradition“ eingeschlichen) und die Seele baumeln lassen. Es ist einfach immer wieder schön hier… Aber wir müssen / wollen ja weiter …







Am Lago Maggiore angekommen ist das Wetter wolkenverhangen (was vermutlich an der wohl aufziehenden Schlechtwetter Front für die kommenden Tage liegt). Immer mal wieder fallen ein paar Regentropfen, die Luft ist drückend schwer und Stechmücken gibt es durch die hohe Feuchtigkeit ohne Ende. Wir erkunden erstmal unser Appartement, das in einem „Gartenhaus“ einer wunderschönen Villa mit einem großen (für uns aber leider nicht zugänglichen) Garten liegt.
Abends bummeln wir ein wenig durch den Nachbarort Lesa. Die Wolken reißen nochmal kurz auf und die Sonne kommt für einen Moment heraus. Zusammen mit den feinen Regentropfen gibt es einen wunderbaren Regenbogen über dem See.



Nach einer durchwachsenen Nacht mit immer wieder heftigen Gewittern machen wir uns auf den Weg in die Berge. Das Gebiet um Monte Rosa wurde uns empfohlen. Die Bilder die wir vorab geschaut haben, sahen sehr verlockend aus. Der Wetterbericht war etwas wechselhaft, aber so gegen 10 Uhr sollte es trocken mit vereinzelt Sonne sein. Tja, sollte – die Realität sieht dann etwas anders aus. Schon nach den ersten Kilometern am See entlang setzt Starkregen ein. Die kleinen Küstenstraßen stehen in Nullkommanichts unter Wasser, so dass man kaum noch fahren kann. Auch der Autobahn machen die Wassermassen ordentlich zu schaffen. Wir sind trotzdem noch immer leicht zuversichtlich, dass wir das Monte Rosa Massiv zu sehen bekommen auf unserer Wanderung.
Im Eingang zum Anzasca Tal angekommen, ist es noch trocken. Stellenweise sehen wir sogar etwas blauen Himmel. Das macht Hoffnung. Gut 40 Minuten später, kaum das wir am Tal Ende in dem Bergsteigerdorf Macugnaga angekommen sind, öffnet der Himmel seine Schleusen erneut. Gut, dass wir zumindest noch im Auto sitzen. Eine halbe Stunde später können wir dann losgehen.




Einige wenige Wanderer treffen wir auf dem Weg hoch zum Belvedere, unserem Ziel für den heutigen Tag. Wenn ein Ort schon so heißt, muss sich die Aussicht ja lohnen. Denken wir uns und laufen trotz dichter Wolken los. Den eher rustikalen Sessellift lassen wir links liegen. Er erinnert uns an die Zeiten, als wir noch klein waren und noch keiner an 6er Sessellifte mit Lederbezug und Sitzheizung zu denken wagte.



Auf dem Hochweg treffen wir auf eine bunt gemischte Schafherde (inklusive Esel und zwei Kühen), die auf dem Wanderweg talwärts auf eine neue Wiese getrieben wird.

Nach einer guten dreiviertel Stunde erreichen wir die Mittelstation des rustikalen Sessellifts. Die Sicht nach oben hat sich noch nicht wirklich verbessert. Und so langsam schwindet unter dem aufziehenden Nieselregen auch unser Zweckoptimismus. Wir kehren um und erhaschen auf dem Weg nach unten durch vereinzelte kleine Wolkenlücken immerhin noch ein paar kleine Ausblicke auf die Bergspitzen und Gletscher rings herum. Im Monte Rosa Massiv liegt immerhin der zweithöchste Gipfel der Alpen. Er bleibt uns an diesem Tag verborgen. Vielleicht ist das ja auch ein Grund, dem Lago Maggiore irgendwann noch eine dritte Chance zu geben.



